“Collective Authorship”

KünstlerInnen-Workshop mit Robin Arthur / Forced Entertainment
20. & 21. November 2017 / 10 Uhr – 17 Uhr / Residenz
In den mehr als 30 Jahren seit der Gründung der britischen Theaterkompanie Forced Entertainment 1984 verfolgen die sechs Stammmitglieder eine einzigartige künstlerische Zusammenarbeit. In ihren Arbeiten setzen sie sich mit den Konventionen von Genre, Erzählung und dem Theater selbst auseinander und sprengen diese nicht selten lustvoll. Ihre Einflüsse beziehen sie nicht allein aus dem Theater, sondern auch aus Tanz, Performancekunst, Musikkultur und populären Genres wie dem Cabaret und der Stand-up-Comedy. Ihre unverwechselbare kollektive Arbeitsweise ist von Improvisation, Experimentierfreude und Diskussionen geprägt und hat sie nicht nur zu Pionieren des britischen Avantgarde-Theaters gemacht, sondern auch ihren internationalen Ruf begründet.

Als erste Kompanie erhielt Forced Entertainment im März 2016 den „International Ibsen Award“, einer der renommiertesten Theaterpreise weltweit, der in seiner Geschichte bisher nur an einzelne ProtagonistInnen der Theaterlandschaft wie u. a. Heiner Goebbels, Peter Handke oder Ariane Mnouchkine verliehen wurde, die sich in besonderem Maße um das Theater verdient gemacht haben. Mit „Real Magic“ wurden sie zum Berliner Theatertreffen 2017 eingeladen.

Anlässlich des Gastspiels von „Tomorrow’s Parties“ in der Residenz gibt Robin Arthur, Gründungsmitglied von Forced Entertainment, einen zweitägigen KünstlerInnenworkshop. Der Workshop beschäftigt sich mit kollektiven Produktionsprozessen und deren künstlerischen Implikationen. Welche Voraussetzungen braucht es, um kollektive Arbeitsstrukturen künstlerisch fruchtbar werden zu lassen? Welche Rahmen und konzeptionellen Räume ermöglichen es, sich auf der Bühne sowohl individuell als auch gemeinschaftlich auszudrücken? In praktischen Übungen werden an den beiden Tagen performative Strategien kollektiver Autorenschaft erprobt. Mittels Textimprovisationen werden die Grenzen des biographischen Erzählens ausgelotet und der Punkt erforscht, an dem Erinnerungen und faktische Informationen zur Fassade von Fiktion oder gänzlich zur Lüge gerinnen.

Der Workshop richtet sich an professionelle KünstlerInnen aller Genres. Er findet in englischer und deutscher Sprache statt, englische Sprachkenntnisse sind erforderlich. Es können max. 15 Personen teilnehmen.

TeilnehmerInnengebühr: 50 EUR (inklusive Ticket für die Vorstellung von “Tomorrow’s Parties” / 23.-25.11.2017, 20 Uhr). Anmeldung mit kurzem Lebenslauf und Motivationsschreiben unter:

Schauspiel Leipzig Residenz
Spinnereistraße 7
04179 Leipzig
ulrike.melzwig@schauspiel-leipzig.de