Im Gespräch mit

Michael Pempelforth
Schauspieler Michael Pempelforth arbeitete bereits an den Theatern Chemnitz mit unserem Intendanten Enrico Lübbe zusammen. Aktuell probt er für die Titelrolle in „Mein Freund Harvey“. Die Komödie in der Regie von Enrico Lübbe kommt im Januar 2020 zur Premiere. Auf der Probebühne erzählte er uns von seiner Rolle als „Elwood P. Dowd“, der einen unsichtbaren Hasen zum Freund hat und von seinen ganz persönlichen Wünschen und Vorbildern.
Schauspiel Leipzig: Welche Fehler entschuldigst du am ehesten, welche am wenigsten?
Michael Pempelforth: Ich komme schwer damit klar, wenn etwas sehr langsam vonstattengeht, wenn jemand sehr träge ist oder wenn Verabredungen nicht eingehalten werden. Wenn jemand übers Ziel hinausschießt und ein bisschen zu viel macht, ist das für mich nicht so schlimm.

SL: Wer ist deine Lieblingsgestalt in der Geschichte?
MP: Oh, da muss ich kurz nachdenken … Ich mochte immer Brüdergespanne. Zum Beispiel Charlie Chaplin und Sydney Chaplin oder Vincent van Gogh und Theo van Gogh, also Brüder, die ganz stark verbunden waren und sich wirklich brauchten, die durchaus auch voneinander abhängig waren. Meistens kennt man nur den einen und weiß über den anderen nicht viel.

SL: Welche natürliche Gabe möchtest du besitzen?
MP: Vielleicht so eine gewisse Form von Zielstrebigkeit. Es gibt Leute, die nehmen sich etwas vor und ziehen das durch – Menschen ohne jeglichen Zweifel oder Selbstzweifel. Ich denke manchmal, das habe ich zu wenig.

SL: Wir arbeiten gerade an „Mein Freund Harvey“ und du spielst die Hauptfigur Elwood P. Dowd, der diesen Freund Harvey hat, von dem wir erfahren, dass er ein großer, unsichtbarer Hase ist. Wo möchte Elwood leben?
MP: Elwood gefällt, glaube ich, der Ort an dem er gerade lebt. Aber wie er da lebt, das möchte er anders gestalten und dafür braucht er Harvey.

SL: Was ist Elwoods Traum vom Glück?
MP: Elwoods Traum vom Glück ist eine gewisse Beschaulichkeit, er lebt gerne in den Tag hinein. Er ist durchaus gebildet, liest Ovid oder Shakespeares Sonette aber er geht auch häufig in Bars und Kneipen um dort zu trinken. Das reicht ihm für sein Glück. Er möchte Menschen treffen, sich mit ihnen unterhalten, er ist allerdings auch froh, wenn sie wieder gehen. Man könnte fast sagen, wenn er Harvey nicht hätte, wäre er schon eine Art Einzelgänger. Seine Familie hat er gerne um sich, aber allzu nah lässt er sie auch nicht an sich heran. Sie soll ihm schon seine Freiheiten lassen.

SL: Was ist Elwoods Lieblingsname?
MP: Harvey.