Die Nachtigall (UA)

Hans Christian Andersen
Für die Bühne bearbeitet von Stephan Beer und Georg Burger
In China, weißt du ja wohl, ist der Kaiser ein Chinese, und alle, die er um sich hat, sind Chinesen. Es ist nun viele Jahre her, aber gerade deshalb ist es wert, die Geschichte zu hören, ehe sie vergessen wird. Des Kaisers Schloss war das prächtigste der Welt, ganz und gar von feinem Porzellan, so kostbar, aber so spröde, so misslich daran zu rühren, dass man sich ordentlich in acht nehmen musste. Im Garten sah man die wunderbarsten Blumen, und an die allerprächtigsten waren Silberglocken gebunden, die erklangen, damit man nicht vorbeigehen möchte, ohne die Blumen zu bemerken. Ja, alles war in des Kaisers Garten fein ausgedacht, und er erstreckte sich so weit, dass der Gärtner selbst das Ende nicht kannte; ging man immer weiter, so kam man in den herrlichsten Wald mit hohen Bäumen und tiefen Seen. Der Wald ging gerade hinunter bis zum Meere, das blau und tief war. Große Schiffe konnten unter den Zweigen hinsegeln, und in diesen wohnte eine Nachtigall, die so herrlich sang, dass selbst der arme Fischer, der so viel anderes zu tun hatte, stillhielt und horchte, wenn er nachts ausgefahren war, um das Fischnetz aufzuziehen. ‚Ach Gott, wie ist das schön!‘, sagte er.
So erfährt dann auch der Kaiser von China endlich, dass in seinem Reich ein Vogel lebt, der so außergewöhnlich schön singt, dass sogar der Kaiser von Japan vor Neid erblasst. Er lässt die Nachtigall suchen und hält sie fortan in seinem Palast fest. Doch die Nachtigall verstummt — in Gefangenschaft, ohne ihre Freiheit kann sie ihren wunderschönen Gesang nicht entfalten.
Mit seinem Kunstmärchen gelang Hans Christian Andersen eine poetische Parabel über die Freiheit der Kunst. Und deren Seele.
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Pressestimmen

Leipziger Volkszeitung
Regisseur Stephan Beer zeigt eine liebevolle, klar auf die Kerngeschichte konzentrierte Story für die ganze Familie mit vielen Gesangseinlagen und effektvoller Bebilderung. [...] Georg Burger taucht die Bühne so zunächst in ein ländliches Idyll, das im weiteren Verlauf der Inszenierung immer wieder wechseln wird mit dem Palast des Kaisers und dessen unter einem Pagodendach aufgestellten, von Drachenköpfen bewachten Thron, ergänzt von chinesischer, die Bühnenhöhe ausschöpfender Kalligraphie. Zusammen mit dem Quartett aus Klavier, Streichern und Schlagzeug entsteht tatsächlich eine ansprechende, nach China entführende Atmosphäre.
Premiere am 14. Oktober 2018
Altersempfehlung ab 6 Jahren

Spieldauer

ca. 1:15, keine Pause

Besetzung

als Der erhabene Kaiser
Marie Rathscheck als Prinzessin Lu Shang
Brian Völkner als Lin Hu, der Fischer
Susanne Krassa als Ministerin Yin
Florian Steffens als Minister Yang
Lisa Ströckens als Die Nachtigall

Team

Bühne: Georg Burger
Video: Kai Schadeberg
Choreographie: Sibylle Uttikal
Dramaturgie: Georg Mellert
Licht: Veit-Rüdiger Griess

Trailer

Gefördert durch die Sparkasse Leipzig