Diskothek

Die Diskothek: Ein Reflexionsraum für unsere Gegenwart, ein Experimentalraum für neues Schreiben, die Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die ausschließlich der Gegenwartsdramatik gewidmet ist.
Das Konzept der Diskothek, zeitgenössischen Autorinnen und Autoren Stimme und Raum zu geben, setzen wir in dieser Saison verstärkt fort in direkter Zusammenarbeit mit zwei weiteren großen Foren und Festivals der Gegenwartsdramatik: den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin und dem Kleist-Förderpreis. Darüber hinaus erleben zwei Auftragswerke ihre Uraufführung, die das Schauspiel Leipzig vergeben hat. 

Zu Beginn steht die Uraufführung von Magdalena Schrefels „Ein Berg, viele“, ausgezeichnet mit dem Kleist-Förderpreis 2020. „Ein Berg, viele“ geht der Frage nach, wie aus gedanklichen Setzungen reale Grenzen entstehen und zementiert werden — geistige sowohl als auch globale Grenzen. Pia Richter übernimmt die Inszenierung dieses besonderen Kleist-Förderpreises — im Jahr 2020 wird er zum 25. Mal vergeben. Für beide, Magdalena Schrefel und Pia Richter, ist es auch die erste Produktion am Schauspiel Leipzig. 

Gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten sehen die beiden Hauptfiguren in „beach house“ nur als möglich, indem sie sich und letztlich ihre Träume verkaufen. Hausregisseur Philipp Preuss inszeniert die Uraufführung von Dorian Brunz als Beitrag des Schauspiel Leipzig zum Stückewettbewerb der Autorentheatertage des Deutschen Theaters Berlin 2020. Eine Kooperation, die im Juni 2021 mit einer Uraufführung in der Regie von Thirza Bruncken fortgeführt wird. 

Katja Brunner horcht in ihrem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig, „DIE KUNST DER WUNDE“, dem polyphonen Stimmenchor einer gegenwärtigen Gesellschaft nach und ist damit nach „geister sind auch nur menschen“ erneut im Programm der Diskothek vertreten. Katrin Plötner inszeniert, was Katja Brunners Anamnese in aller Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit zwischen Fordern und Scheitern, Utopien und Begrenzungen einfängt. Auch für Katrin Plötner ist es die zweite Arbeit in der Diskothek; ihre letztjährige Uraufführungs-Inszenierung von Martina Clavadetschers „Frau Ada denkt Unerhörtes“ war eingeladen zum Heidelberger Stückemarkt 2020 und zu den Autorentheatertagen des Deutschen Theaters Berlin 2020.
 
Lukas Rietzschel, einer der profiliertesten jungen Autoren des Landes, hat zum ersten Mal direkt für Theater geschrieben. Sein Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig widmet sich den Konflikten zwischen Stadt und Land — mit dem Fokus auf die (ost-)deutsche Gegenwart: Eine junge Frau kommt zurück in ihr Heimatdorf und sieht sich mit dem konfrontiert, was sich an „Widerstand“ zusammenzieht.
In der Studioinszenierung schließlich befragen die Studierenden das Spielzeitmotto „Gefühlte Wirklichkeiten“ durch mehrere Generationen innerhalb ihrer eigenen Familien.

Alle diese Diskothek-Premieren werden weiterhin von Konzerten im Anschluss begleitet. Nach Prada Meinhoff, Gewalt, The World Domination, LASSIE und ANT ANTIC werden in der Saison 2020 / 2021 fünf neue Acts zu erleben sein, weiterhin bei freiem Eintritt und jeweils im Bühnenbild der Inszenierung, die direkt davor Premiere hatte. Achten Sie dazu bitte auf die Veröffentlichungen in den Monatsspielplänen.