Literarisches Konzert

Leipziger Synagogalchor

Liberale Synagoge Gottschedstraße grüßt orthodoxe Ez-Chaim-Synagoge
Nicht weit vom heutigen Schauspielhaus entfernt befanden sich bis 1938 zwei Synagogen. Sie gaben einst Juden verschiedener Richtungen eine religiöse Heimat. Während an den liberalen „Tempel“ heute 140 bronzene Stühle erinnern, führen am Ort der orthodoxen Ez-Chaim-Synagoge zwei Hinweisschilder ins Nichts. Vor 100 Jahren wurde sie geweiht. Im Rahmen einer Festwoche, die vom 4. bis 11. September 2022 im Kolonnadenviertel stattfindet, gestaltet der Leipziger Synagogalchor gemeinsam mit dem Notenspur e. V. und dem Schauspielhaus ein musikalisch-literarisches Konzert. Im Mittelpunkt steht das Wirken von Oberkantor Samuel Lampel (1884–1942), dem es ein Anliegen war, Brücken zu bauen: zwischen Juden verschiedenster Herkunft sowie zwischen Juden und Nichtjuden. Dafür nutzte er Konzerte ebenso wie Rundfunksendungen, Artikel in der Presse oder eine Ausstellung. Sein Musikunterricht an der „Ephraim-Carlebach-Schule“ prägte Schüler sowohl liberaler als auch orthodoxer Familien. In der Veranstaltung erklingen Kompositionen von Lampel. Sie werden mit Texten verknüpft, die Spuren des bewegten Lebens von Leipzigs bedeutendem Synagogenkantor nachvollziehen, der zwischen 1939 und 1942 letzter Rabbiner wirkte, für Juden unterschiedlicher Traditionen.
mehr anzeigen
Der Eintritt ist frei: Anmeldung ab 15.08. 22 unter: notenspur-leipzig.de