Drei Tage auf dem Land
Sommertheater im Stadtraum
Das Landgut der Islajevs ist randvoll mit Sommergästen. Freunde des Hauses, ferne Bekannte und nervige Nachbarn geben sich die Klinke in die Hand auf der Suche nach Schatten und Ablenkung:
Die Hausherrin hat noch einmal den Hausfreund eingeladen, den sie seit Jahren als Verehrer auf kurze Distanz hält. Die Tochter des Hauses schreibt Gedichte über die Liebe und wird dafür verlacht. Der ehelos gebliebene Nachbar lässt anfragen, ob nicht dieses Mädchen reif ist für die Hochzeit. Der Landarzt versucht, bei der Gesellschafterin zu landen. Neuer Gast der Runde ist der junge Hauslehrer, der das Interesse gleich mehrerer Gäste auf sich zieht.
Zwischen Salons und Hinterzimmern, Garten und Gartenhaus wird heimlich verhandelt und hoch gepokert. Ein Reigen der Hoffnungen und Ansprüche, der Andeutungen und Erwartungen, der sich immer drangvoller dreht: Junge Liebe, alte Liebe, neue Zukunft. Alle sehen alles. Und wer nicht liebt, spielt Karten — und schielt trotzdem auf alle anderen. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Szenen aus dem Landleben, die Szenen aus der Großstadt sein könnten. Szenen aus dem vergangenen Russland, die genauso Szenen von heute sein können: Schon länger nicht mehr hat ein Theaterstück zugleich so genau und so witzig von seinen Charakteren erzählt, die in großer Sympathie, aber auch in großer Präzision geschrieben sind.
Der britische Autor Patrick Marber hat Turgenjews Klassiker „Ein Monat auf dem Lande“ weniger überschrieben als vielmehr verdichtet: Aus einem Monat wurden bei ihm drei Tage — drei intensive Tage, in denen sich die Figuren ins Leben stürzen, als wäre nicht nur der Sommer bald zu Ende. „Hautnah“, das Kammerspiel über das Leben und Begehren von vier Singles, die weder in der Realität noch im Cyberspace ein Gegenüber finden, hat ihn 1997 weltweit berühmt gemacht, nun entdeckt Patrick Marber einen Klassiker der Theaterliteratur für die Gegenwart neu.
Das Schauspiel Leipzig wird mit dieser Inszenierung hinausgehen in die Stadt und unter freien Himmel: Immer wieder an anderen Orten open air zu erleben, wird das Sommertheater in dieser Saison die Stadt Leipzig durchwandern.
Es inszeniert Enrico Lübbe, der Intendant des Schauspiel Leipzig. Die Bühne gestaltet Marialena Lapata, die zuletzt mit Titus Schade gemeinsam das Bühnenbild zu „Wolken.Heim“ entwickelte. Die Kostüme entwirft Sabine Blickenstorfer, die bereits für zahlreiche Inszenierungen von Enrico Lübbe (so „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“, „Wolken.Heim“ und „FAUST“) und Markus Bothe (Bühne und Kostüme zu „Gefährliche Liebschaften“) am Haus arbeitete.
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Die Hausherrin hat noch einmal den Hausfreund eingeladen, den sie seit Jahren als Verehrer auf kurze Distanz hält. Die Tochter des Hauses schreibt Gedichte über die Liebe und wird dafür verlacht. Der ehelos gebliebene Nachbar lässt anfragen, ob nicht dieses Mädchen reif ist für die Hochzeit. Der Landarzt versucht, bei der Gesellschafterin zu landen. Neuer Gast der Runde ist der junge Hauslehrer, der das Interesse gleich mehrerer Gäste auf sich zieht.
Zwischen Salons und Hinterzimmern, Garten und Gartenhaus wird heimlich verhandelt und hoch gepokert. Ein Reigen der Hoffnungen und Ansprüche, der Andeutungen und Erwartungen, der sich immer drangvoller dreht: Junge Liebe, alte Liebe, neue Zukunft. Alle sehen alles. Und wer nicht liebt, spielt Karten — und schielt trotzdem auf alle anderen. Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Szenen aus dem Landleben, die Szenen aus der Großstadt sein könnten. Szenen aus dem vergangenen Russland, die genauso Szenen von heute sein können: Schon länger nicht mehr hat ein Theaterstück zugleich so genau und so witzig von seinen Charakteren erzählt, die in großer Sympathie, aber auch in großer Präzision geschrieben sind.
Der britische Autor Patrick Marber hat Turgenjews Klassiker „Ein Monat auf dem Lande“ weniger überschrieben als vielmehr verdichtet: Aus einem Monat wurden bei ihm drei Tage — drei intensive Tage, in denen sich die Figuren ins Leben stürzen, als wäre nicht nur der Sommer bald zu Ende. „Hautnah“, das Kammerspiel über das Leben und Begehren von vier Singles, die weder in der Realität noch im Cyberspace ein Gegenüber finden, hat ihn 1997 weltweit berühmt gemacht, nun entdeckt Patrick Marber einen Klassiker der Theaterliteratur für die Gegenwart neu.
Das Schauspiel Leipzig wird mit dieser Inszenierung hinausgehen in die Stadt und unter freien Himmel: Immer wieder an anderen Orten open air zu erleben, wird das Sommertheater in dieser Saison die Stadt Leipzig durchwandern.
Es inszeniert Enrico Lübbe, der Intendant des Schauspiel Leipzig. Die Bühne gestaltet Marialena Lapata, die zuletzt mit Titus Schade gemeinsam das Bühnenbild zu „Wolken.Heim“ entwickelte. Die Kostüme entwirft Sabine Blickenstorfer, die bereits für zahlreiche Inszenierungen von Enrico Lübbe (so „Die Schutzflehenden / Die Schutzbefohlenen“, „Wolken.Heim“ und „FAUST“) und Markus Bothe (Bühne und Kostüme zu „Gefährliche Liebschaften“) am Haus arbeitete.
Premiere am 18. Juni 2020