Kein starker Arm nirgends

Das andere Proletariat im alten und neuen Kapitalismus.
Vortrag zu „Kasimir und Karoline“ von Prof. Heinz Bude
Anlässlich der Inszenierung von „Kasimir und Karoline“ in Leipzig ist Prof. Heinz Bude, einer der maßgeblichen Soziologen, zu Gast und wird die Entwicklung von Horváths Zeiten bis zur Gegenwart in den Blick nehmen.

In „Kasimir und Karoline“ aus dem Jahr 1932 schärft Horváth den Blick für die Gewinner und Verlierer ökonomischer und gesellschaftlicher Entwicklungen seiner Zeit. Aufstiegswille und Abstiegsängste als treibende gesellschaftliche Kräfte lässt er deutlich hervortreten, ebenso wie die Energie, sich nach Möglichkeit zu den Überlegenen zu zählen, zu den Angehörigen der „neuen“ Klassen.
Wie sieht es aus mit „neuen“ und „alten“ Klassen heute? Wie haben sich die Konflikte verschoben und wie die Bruchlinien?
Bereits bei seinem erstmaligen Besuch am Schauspiel Leipzig im Oktober 2016 im Rahmen der Spielzeitgespräche „Woher Wohin“ entwarf Heinz Bude zu diesem Themenfeld interessante Thesen, in der Diskussion mit Gregor Gysi und Jens Bisky zu der Frage: „Ist der Osten anders?“. Nun ist er anlässlich der Neuinszenierung von „Kasimir und Karoline“ wieder zu Gast am Schauspiel Leipzig.

Heinz Bude gehört zu den profiliertesten Soziologen der Bundesrepublik und zählt zu den kritischsten Analysten gegenwärtiger Verhältnisse. Seine Veröffentlichungen, darunter „Gesellschaft der Angst“ (2014), sind maßgebliche Impulsgeber. Seit 2000 bekleidet Heinz Bude den Lehrstuhl für Makrosoziologie an der Universität Kassel.
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