Bu sözler bizim — Die Worte gehören uns (UA)
// Gewinnerstück des exil-Dramatiker*innenpreises 2024
„wir wohnen irgendwo in deutschland“ — so beginnt Yade Yasemin Önders Stück, doch dieser scheinbar normale Satz beschreibt in „Die Worte gehören uns“ das Gegenteil einer Normalität. Hier, in dem Land, das für die Familie von Lale und Lilo ein Zufluchtsort ist, scheint im familiären Mikrokosmos nichts zu stimmen: Mama liegt nur noch auf der Couch, seit Papa ihr das Schreiben verboten hat. Lilo muss damit klarkommen, dass er einen „Mädchennamen“ trägt. Und als Einzige in der Familie spricht Lale kein Türkisch. Als die Dinge um sie herum zu verschwinden beginnen, und schließlich sogar Mama nicht mehr zu finden ist, scheint der letzte Halt für die beiden Kinder verloren.
Warum Lale mit ihrer Elternsprache so gar nichts anfangen kann, warum Mamas Schreiben, das ihr wichtig war, alle in Gefahr bringt, wieso die Wörter und die Sätze auseinanderfallen zu einzelnen Buchstaben — und was dieses Zerfallen mit der Politik in der Türkei, dem Land, aus dem Lales und Lilos Eltern fliehen mussten, zu tun hat — das finden die beiden Geschwister mit der Hilfe eines ganz unerwarteten, neuen und doch uralten Freundes heraus: ein sprechendes und fliegendes Sofa, das sie auf eine märchenhafte Reise durch ganz Europa entführt.
„Bu sözler bizim — Die Worte gehören uns“ trägt die Zweisprachigkeit nicht nur im Titel: Die Reise der Geschwister bringt sie räumlich ihrer Herkunft näher, sie führt aber auch durch die Zeit und vor allem an den Grenzen der Sprache entlang. Türkisch und Deutsch fließen poetisch ineinander, das Spiel mit den Sprachen wird zu einer Auseinandersetzung mit der Frage nach Identitäten.
Mit dieser Produktion setzt das Schauspiel Leipzig die Zusammenarbeit mit den WIENER WORTSTAETTEN fort, die seit 2017 besteht: Das Gewinnerstück des zweijährlich ausgeschriebenen exil-Dramatiker*innenpreises erhält jeweils die Uraufführung in der Diskothek des Schauspiel Leipzig. Yade Yasemin Önder, Preisträgerin des Jahres 2024, hat am DLL in Leipzig Literarisches Schreiben studiert. Ihr Stück „Kartonage“ war 2017 einer der drei Preisträger der Berliner Autor:innentheatertage und wurde vom Burgtheater in Wien uraufgeführt. 2022 erschien ihr Debütroman „Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“.
Ebru Tartıcı Borchers, geboren in Hatay (Türkei), hat Schauspiel an der Bilkent Universität in Ankara sowie Schauspielregie am Thomas-Bernhard-Institut der Universität Mozarteum in Salzburg studiert. Ihr Regiestudium schloss sie 2022 mit der Uraufführung von „Knechte“ von Caren Jeß am Kosmos Theater Wien ab. Als freischaffende Regisseurin arbeitet sie seither an Häusern wie dem Theater Osnabrück, dem Schauspielhaus Zürich und dem Burgtheater in Wien. 2023 war sie für den Theaterpreis DER FAUST nominiert. Für ihre Tätigkeit als Übersetzerin deutschsprachiger Dramatik ins Türkische erhielt sie 2023 den Preis der Autorenstiftung Frankfurt am Main. Seit 2024 ist sie als Hausregisseurin Teil der künstlerischen Leitung des Oldenburger Staatstheaters. „Bu sözler bizim“ ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Leipzig.
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„wir wohnen irgendwo in deutschland“ — so beginnt Yade Yasemin Önders Stück, doch dieser scheinbar normale Satz beschreibt in „Die Worte gehören uns“ das Gegenteil einer Normalität. Hier, in dem Land, das für die Familie von Lale und Lilo ein Zufluchtsort ist, scheint im familiären Mikrokosmos nichts zu stimmen: Mama liegt nur noch auf der Couch, seit Papa ihr das Schreiben verboten hat. Lilo muss damit klarkommen, dass er einen „Mädchennamen“ trägt. Und als Einzige in der Familie spricht Lale kein Türkisch. Als die Dinge um sie herum zu verschwinden beginnen, und schließlich sogar Mama nicht mehr zu finden ist, scheint der letzte Halt für die beiden Kinder verloren.
Warum Lale mit ihrer Elternsprache so gar nichts anfangen kann, warum Mamas Schreiben, das ihr wichtig war, alle in Gefahr bringt, wieso die Wörter und die Sätze auseinanderfallen zu einzelnen Buchstaben — und was dieses Zerfallen mit der Politik in der Türkei, dem Land, aus dem Lales und Lilos Eltern fliehen mussten, zu tun hat — das finden die beiden Geschwister mit der Hilfe eines ganz unerwarteten, neuen und doch uralten Freundes heraus: ein sprechendes und fliegendes Sofa, das sie auf eine märchenhafte Reise durch ganz Europa entführt.
„Bu sözler bizim — Die Worte gehören uns“ trägt die Zweisprachigkeit nicht nur im Titel: Die Reise der Geschwister bringt sie räumlich ihrer Herkunft näher, sie führt aber auch durch die Zeit und vor allem an den Grenzen der Sprache entlang. Türkisch und Deutsch fließen poetisch ineinander, das Spiel mit den Sprachen wird zu einer Auseinandersetzung mit der Frage nach Identitäten.
Mit dieser Produktion setzt das Schauspiel Leipzig die Zusammenarbeit mit den WIENER WORTSTAETTEN fort, die seit 2017 besteht: Das Gewinnerstück des zweijährlich ausgeschriebenen exil-Dramatiker*innenpreises erhält jeweils die Uraufführung in der Diskothek des Schauspiel Leipzig. Yade Yasemin Önder, Preisträgerin des Jahres 2024, hat am DLL in Leipzig Literarisches Schreiben studiert. Ihr Stück „Kartonage“ war 2017 einer der drei Preisträger der Berliner Autor:innentheatertage und wurde vom Burgtheater in Wien uraufgeführt. 2022 erschien ihr Debütroman „Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron“.
Ebru Tartıcı Borchers, geboren in Hatay (Türkei), hat Schauspiel an der Bilkent Universität in Ankara sowie Schauspielregie am Thomas-Bernhard-Institut der Universität Mozarteum in Salzburg studiert. Ihr Regiestudium schloss sie 2022 mit der Uraufführung von „Knechte“ von Caren Jeß am Kosmos Theater Wien ab. Als freischaffende Regisseurin arbeitet sie seither an Häusern wie dem Theater Osnabrück, dem Schauspielhaus Zürich und dem Burgtheater in Wien. 2023 war sie für den Theaterpreis DER FAUST nominiert. Für ihre Tätigkeit als Übersetzerin deutschsprachiger Dramatik ins Türkische erhielt sie 2023 den Preis der Autorenstiftung Frankfurt am Main. Seit 2024 ist sie als Hausregisseurin Teil der künstlerischen Leitung des Oldenburger Staatstheaters. „Bu sözler bizim“ ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Leipzig.
Premiere am 17. April 2026
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Regie: Ebru Tartıcı Borchers
Bühne & Kostüme: Sam Beklik
Video: Christian Borchers
Musik/Komposition: Dani Catalan
Dramaturgie: Georg Mellert