Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
Der Girschkarten (UA)
Zwei Neubausiedlungen, die sich scharf gegenüberstehen. Reihen von Einfamilienhäusern mit Carports, gleißend helle Straßenlampen. Aber dazwischen steht noch ein altes Haus in seinem verwilderten Garten. In diesem Garten trifft sich eine Familie, um zu beraten, wie es weitergeht mit diesem alten Haus: Man könnte es endlich richtig renovieren. Man könnte es verpachten als Ferienhaus mit Garten. Oder es verkaufen an die Bauträger rundherum.
Aber hinter allen guten Vorschlägen lauern verstrickte Fragen: Wer aus der Familie würde selber dort einziehen wollen? Wer würde sich um das Ferienhaus kümmern? Und wem würde das Geld vom Verkauf zustehen? Emotionen und Erinnerungen stehen einer neuen Wirklichkeit gegenüber, und allmählich ziehen Unschärfen in die familiäre Debatte: Wie intakt oder kaputt ist das Haus tatsächlich? Wie viele Quadratmeter hat das Grundstück wirklich? Und: Haben wir das Heute nicht gestern schon einmal erlebt?
Es war einmal ein prächtiger Kirschgarten. Der schönste im ganzen Bezirk, er wurde sogar in Reiseführern erwähnt. Aber er hatte keine Zukunft, denn die Familie, die ihn so lange besaß, war pleite. Der Kirschgarten wurde verkauft und gefällt: Das ganze Areal wurde in Parzellen aufgeteilt. So schrieb es Anton Tschechow 1904 in seinem letzten Stück „Der Kirschgarten“, dem er im Untertitel die Bezeichnung „Eine Komödie“ beigab. Eine tragische Komödie über vertane Chancen und den Wert der Erinnerungen.
2025 nun widmet sich Lukas Rietzschel dem Erbe dieses Kirschgartens: Die letzte der Parzellen, sie hat die Zeiten bis hierhin überstanden. Erneut ist das Haus Gegenstand von Möglichkeiten und Emotionen, und wieder lautet der Untertitel „Eine Komödie“. Eine Komödie über den Wandel der Zeit und den Umgang mit der Realität: „Eins und eins ergibt zwei; das ist doch eine klare Sache.“ — „Für manche nicht mehr.“
Lukas Rietzschel lebt als Autor in Görlitz. Er gehört zu den prägenden literarischen Stimmen seiner Generation. Nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erschien zuletzt von ihm der Roman „Raumfahrer“. Sein erstes Theaterstück „Widerstand“ entstand 2021 als Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig, „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ für das Theater Görlitz-Zittau wurde 2024 zu den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen sowie 2025 zum Heidelberger Stückemarkt und den Mülheimer Theatertagen. 2022 wurde Rietzschel, u. a. auch für „Widerstand“, mit dem Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Den „Girschkarten“ inszeniert Enrico Lübbe, Intendant des Schauspiel Leipzig, und bringt damit nach „Widerstand“ erneut einen Text von Lukas Rietzschel zur Uraufführung. Zu Lübbes Team gehören dabei auch wieder Teresa Vergho für das Kostümbild, die unter anderem an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater in Wien und an den Opernhäusern von Genf und Lyon arbeitete, und Peer Baierlein für die musikalische Gestaltung, der zuletzt am Deutschen Theater Berlin sowie am Volkstheater Wien arbeitete sowie mit dem South Quartet konzertierte.
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Aber hinter allen guten Vorschlägen lauern verstrickte Fragen: Wer aus der Familie würde selber dort einziehen wollen? Wer würde sich um das Ferienhaus kümmern? Und wem würde das Geld vom Verkauf zustehen? Emotionen und Erinnerungen stehen einer neuen Wirklichkeit gegenüber, und allmählich ziehen Unschärfen in die familiäre Debatte: Wie intakt oder kaputt ist das Haus tatsächlich? Wie viele Quadratmeter hat das Grundstück wirklich? Und: Haben wir das Heute nicht gestern schon einmal erlebt?
Es war einmal ein prächtiger Kirschgarten. Der schönste im ganzen Bezirk, er wurde sogar in Reiseführern erwähnt. Aber er hatte keine Zukunft, denn die Familie, die ihn so lange besaß, war pleite. Der Kirschgarten wurde verkauft und gefällt: Das ganze Areal wurde in Parzellen aufgeteilt. So schrieb es Anton Tschechow 1904 in seinem letzten Stück „Der Kirschgarten“, dem er im Untertitel die Bezeichnung „Eine Komödie“ beigab. Eine tragische Komödie über vertane Chancen und den Wert der Erinnerungen.
2025 nun widmet sich Lukas Rietzschel dem Erbe dieses Kirschgartens: Die letzte der Parzellen, sie hat die Zeiten bis hierhin überstanden. Erneut ist das Haus Gegenstand von Möglichkeiten und Emotionen, und wieder lautet der Untertitel „Eine Komödie“. Eine Komödie über den Wandel der Zeit und den Umgang mit der Realität: „Eins und eins ergibt zwei; das ist doch eine klare Sache.“ — „Für manche nicht mehr.“
Lukas Rietzschel lebt als Autor in Görlitz. Er gehört zu den prägenden literarischen Stimmen seiner Generation. Nach „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erschien zuletzt von ihm der Roman „Raumfahrer“. Sein erstes Theaterstück „Widerstand“ entstand 2021 als Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig, „Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ für das Theater Görlitz-Zittau wurde 2024 zu den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen sowie 2025 zum Heidelberger Stückemarkt und den Mülheimer Theatertagen. 2022 wurde Rietzschel, u. a. auch für „Widerstand“, mit dem Sächsischen Literaturpreis ausgezeichnet.
Den „Girschkarten“ inszeniert Enrico Lübbe, Intendant des Schauspiel Leipzig, und bringt damit nach „Widerstand“ erneut einen Text von Lukas Rietzschel zur Uraufführung. Zu Lübbes Team gehören dabei auch wieder Teresa Vergho für das Kostümbild, die unter anderem an den Münchner Kammerspielen, am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater in Wien und an den Opernhäusern von Genf und Lyon arbeitete, und Peer Baierlein für die musikalische Gestaltung, der zuletzt am Deutschen Theater Berlin sowie am Volkstheater Wien arbeitete sowie mit dem South Quartet konzertierte.
Premiere am 27. November 2025
Diskothek
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Nächste Termine
Weitere Termine in PlanungBesetzung
Vanessa Czapla als Anja, die Tochter
Niklas Wetzel als Anton, ihr Freund
Dirk Lange als Peter, der Vater
Lisa-Katrina Mayer als Dunja, seine Freundin
Thomas Braungardt als Alexander, der Onkel
Katja Gaudard als Die Großmutter
Tilo Krügel als Die Nachbarin