Auftragswerk des Schauspiel Leipzig

Altbau in zentraler Lage (UA)

Eine Schaueroper
von Raphaela Bardutzky
Die Gespensterplage in der Wohnung hatte ihr grade noch gefehlt. Zoey ist Ende zwanzig, lebt in einem verhältnismäßig günstigen Apartment und arbeitet als Runner im ambitioniertesten Elektroclub ihrer Stadt. Da sie nachts arbeitet und tagsüber schläft, bekommt sie nur am Rande mit, dass sich in ihrem Zuhause gravierende Veränderungen abspielen. Die Angebote des Vermieters, ihr bei Auszug eine Abfindung zu zahlen, hat sie jedes Mal ignoriert und verdrängt — wohl wissend, dass es nahezu unmöglich sein dürfte, eine neue Wohnung in ihrer Gegend zu finden, die sie sich leisten kann. Und eines Nachts sind plötzlich die Gespenster da. Als Zoey nach Hause kommt und sich grade hinlegen will, hört sie eine Musik, die ihr durch Mark und Bein geht, so erschütternd und intensiv, dass sie fast das Bewusstsein verliert.

Leider denkt ihr Vermieter gar nicht an die Beauftragung einer Geisterjagd-Firma. Einen massiven Gespensterbefall sieht er vielmehr als Chance, den Abriss des Gebäudes durchzusetzen, um danach neu bauen und teuer verkaufen zu können. In den darauffolgenden Wochen leidet Zoey stark unter der Gespensterplage. Einziger Lichtblick in dieser schrecklichen Zeit ist ihre Nachbarin Trisha, die sich aufgrund ihrer Gehörlosigkeit kaum von den Gespenstern belästigt fühlt und sich mehr und mehr mit Zoey anfreundet.

In ihrem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig erzählt Raphaela Bardutzky vom ganz alltäglichen Grauen der Krise am Wohnungsmarkt und mischt dabei Ästhetiken der Schaueroper, des Groschenromans und der Clubkultur miteinander ab. Wie schon ihr Stück „Fischer Fritz“ untersucht „Altbau in zentraler Lage“ das Verhältnis von Sprache und Macht — und bietet zwei verschiedenen Sprachen eine gemeinsame Bühne: in diesem Fall der deutschen Lautsprache und der Deutschen Gebärdensprache.

Raphaela Bardutzky studierte Schauspieldramaturgie, Philosophie und Literaturwissenschaft an der Bayerischen Theaterakademie August Everding und der LMU München. „Fischer Fritz“ erhielt 2021 Nominierungen für den Heidelberger Stückemarkt und den „Förderpreis für Neue Dramatik“ an den Münchner Kammerspielen. Es wurde 2022 im Rahmen der Autor:innentheatertage am Deutschen Theater Berlin durch das Schauspiel Leipzig uraufgeführt. 2023 wurde sie für „Das Licht der Welt“ mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Kategorie Literatur ausgezeichnet.

Mit dieser Uraufführung setzt das Schauspiel Leipzig auch seine Zusammenarbeit mit Salome Schneebeli fort, die in der Spielzeit 2023 / 24 in der Diskothek bereits erfolgreich „America“ von Giorgio Ferretti inszenierte.
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Uraufführung am 22. November 2024
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Nächste Termine

https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Fr, 22.11. 20:00
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Team

Bühne, Kostüme & Video: Heta Multanen
Dramaturgie: Matthias Döpke
Alle Vorstellungen mit Gebärdensprache.