Im Rahmen des Themenschwerpunkts „Humus im Treibhaus der Daten“

Datenbilder

HGB Leipzig
Performative Installationen und Gespräche
Daten erschaffen Bilder, verändern und perforieren sie. Welche Bilder haben wir von Daten? Wie begegnet die Generation „digital native“ der aktuellen Datenflut? Studierende aus den Klassen „Expanded Cinema“ und „Installation und Raum“ der HGB Leipzig, die sich mit digitalen Prozessen zur Produktion von Bildern beschäftigen, zeigen ihre Arbeiten. Anschließend finden Werkstattgespräche zu Fragen aktueller Entwicklungen digitaler Kunst mit den Klassenleitern statt.

www.klasseblank.de
www.excine.net

Infos zum Themenschwerpunkt 1 „Humus im Treibhaus der Daten

08.12.2021

Mit Caro Eibl, Jonas Roßmeißl, Yannick Harter und Prof. Clemens von Wedemeyer

09.12.2021

Mit Alicia Franzke, Fabian Hampel, Jonas Roßmeißl und Prof. Joachim Blank
Caro Eibl: Master Bedroom
Film
Angelegt als Bewusstseinsstrom erzählt „Master Bedroom“ die Geschichte einer jungen Frau, deren Leben sich drastisch verändert, nachdem der Knall des Drifts ihren Verlobten und bis auf wenige Frauen die komplette Bevölkerung tötet. Die Protagonistin, gesprochen von Rachel de la Torre, beginnt ein eremitisches Leben im obersten Stock eines Wolkenkratzers. Dort reflektiert sie ihre Beziehung zu Jack, ihre Weiblichkeit, Sexualität und Sehnsüchte. Angetrieben von der Hoffnung auf eine Nachwelt, fasst sie den Entschluss, ihre Geschichte mittels Videos aus dem Internet nachzuerzählen.

Jonas Roßmeißl: Störsender
Intervention
Die skulpturale Arbeit „Störsender“ (2021) von Jonas Roßmeißl adressiert die telekommunikative Infrastruktur gesellschaftlicher Kommunikationsräume. Das Werk, eine soziale Intervention, eignet sich hierfür Technologien der elektronischen Kampfführung an und überführt die Störung unserer Bindungen an die „Außenwelt“ in den Kontext des ästhetischen Diskurses.

Yannick Harter: The arc of the universe is long, but it bends toward
Video-Installation
Laut eines zeitgenössischen Memes gipfelt die Evolution allen Lebens in der Entstehung von Krabben. Damit wird das Phänomen der konvergenten Evolution überspitzt dargestellt. Yannick Harter bedient sich für seine Videoinstallation an diesen visuellen Kulturen der Medienwelt des 21. Jahrhunderts, de- und re-codiert sie und stellt sie Ästhetiken der Evolutionsbiologie, KI-gestützten Fertigungsverfahren und Arbeitskämpfen in der sog. Gig-Economy gegenüber. Phänomene, die aufgrund ihrer Bedingtheit durch Daten und Übermittlung von (digitaler) Information miteinander verwandt sind. Die Arbeit verhandelt die Frage, wie von Daten angetriebene Prozesse poetisch und solidarisch gedacht werden können.

Fabian Hampel: This Ghost Does Exist
Film
In „This Ghost Does Exist“ beobachten wir eine sogenannte künstliche Intelligenz, konkret ein neuronales Netz im Prozess der Arbeit. Die digitale Entität wird im Film durch eine monologisierende Stimme verkörpert, das Publikum zu einem Gedankenexperiment herausfordert. Das Ziel dieses Gedankenexperiments ist es, eine visuelle Erscheinung für die eigentlich nicht konkret sichtbare algorithmische Struktur zu errechnen. Die Grundlage der dafür erforderlichen Berechnungen ist ein Datensatz von Bildern, welcher unter dem Stichwort „Figure“ aus diversen digitalen Museumssammlungen der Welt kombiniert wurde.

Alicia Franzke: Sociable Weavers
Installation
Kann eine menschengeschaffene Entität eine andere Perspektive als eine anthropozentrische einnehmen? In der spekulativen Fiktion „Sociable Weavers“ stellt sich Alicia Franzke die Frage, ob eine künstliche Intelligenz eine Schnittstelle in der Kommunikation zwischen verschiedenen Spezies sein kann. Für die Veranstaltung „Datenbilder“ präsentiert sie eine Installation, in welcher Tier und künstliche Intelligenz ins Gespräch kommen.
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