Die Stanz in Grenzland

„Die Stanz, eine Frau unbestimmten Alters, ist in Grenzland geblieben. An ihrer Seite der etwas einfältige Junge Joschka, der offiziell keinen Vater hat. Doch der Vater ist ganz nah, kreuzt fast täglich im LIDL auf, wo die Stanz an der Kasse sitzt.“

„Ich will ohne Trends und Moden arbeiten, ich will nicht streamen, ich will das Theater in seiner Urform erhalten und bewahren, ich will einfach sein, ich will erzählen von Menschen, die ich gesehen, gesprochen, getroffen habe, die mich getroffen haben. Dazu gehören auch die Spieler, die entscheidend sind mit Willen, Ausdauer und Fantasie dies alles umzusetzen, Spielerpersönlichkeiten wie Iris Pickhard, wie Boris Schwiebert (…) die mich getroffen, die sich getroffen haben, die etwas in meiner Arbeit gesehen haben, was sie selber gesucht haben. Etwas, was wir weiter suchen wollen! Von uns erzählen! Für Euch!“

Albrecht Hirche Auf der Bühne zwei einfache Gemüter. Sie verbindet ein Kind. Er, der schüchterne Dorfdepp, schwängerte sie mit 19. Die Eltern klärten das unter sich, seine Familie zahlte ein Schweigegeld. Der gemeinsame Junge ist ein so genanntes Problemkind, die Frau eine Kämpferin. Sie sagt Sätze wie „Ich ficke gern.“ Aber sie will auch mal reden, will weg von da, wo sie ist, will nicht abhängig sein.
Das Grenzland hier ist die Gegend um das ostsächsische Weißwasser. Je nach Blickwinkel, Heimat, dröge, authentisch. Dann überschlagen sich die Ereignisse.

Albrecht Hirche studierte Angewandte Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim. Seit 1981 arbeitete er als Regisseur, Schauspieler und Autor bei Theater Mahagoni in Hildesheim, später bei hirche/krumbein productions und an Häusern wie Theaterhaus Jena, den Sophiensaelen, der Volksbühne und am Maxim Gorki Theater in Berlin, häufig in der Schweiz und in Griechenland, aber auch am Centraltheater in Leipzig sowie zuletzt mehrfach am Societaetstheater in Dresden.

Beim Off Europa-Vorgänger MANÖVER gastierte Albrecht Hirche zweimal mit Theater Mahagoni. 1994 mit „K. - Amtliche Entscheidungen sind scheu wie junge Mädchen” nach Franz Kafka und 1996 mit der weit getourten deutsch-griechischen Co-Produktion „Althusser Rock".