Die lächerliche Finsternis
Studioinszenierung 2022
Ein somalischer Pirat verantwortet sich vor dem Hamburger Landgericht für den Überfall auf ein Frachtschiff — geentert auf dem gänzlich leer gefischten Meer. Zwei Bundeswehrsoldaten reisen durch Afghanistan, um einen wahnsinnig gewordenen Oberstleutnant ausfindig und unschädlich zu machen — den Hindukusch hinauf, einen dunklen Strom, der langsam durch die afghanischen Regenwälder fließt.
Angelehnt an Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“, geschrieben 1899 unter dem Eindruck des belgischen Kolonialismus, und Francis Ford Coppolas Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ von 1979 schrieb Wolfram Lotz „Die lächerliche Finsternis“ 2014 als ein Hörspiel, das in elf Sprachen übersetzt, auf zahlreichen Theaterbühnen inszeniert wurde und weder in Afrika noch in Vietnam spielt, sondern die westliche Kolonialgeschichte und den Neokolonialismus der globalisierten Welt ineinanderfließen lässt. Zeit und Raum scheinen in diesem Strudel außer Kraft gesetzt zu sein. Skurril, ironisch und melancholisch ringen die einzelnen Figuren darin um Orientierung. Immer wieder scheitern sie in dem Versuch, das Fremde wirklich zu verstehen — das Grauen eines weit entfernten Krieges, eine andere Kultur oder wenigstens einen anderen Menschen. Und so steht das einzelne Ich zunehmend allein im Dunkeln.
				
    
            
Ein somalischer Pirat verantwortet sich vor dem Hamburger Landgericht für den Überfall auf ein Frachtschiff — geentert auf dem gänzlich leer gefischten Meer. Zwei Bundeswehrsoldaten reisen durch Afghanistan, um einen wahnsinnig gewordenen Oberstleutnant ausfindig und unschädlich zu machen — den Hindukusch hinauf, einen dunklen Strom, der langsam durch die afghanischen Regenwälder fließt.
Angelehnt an Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“, geschrieben 1899 unter dem Eindruck des belgischen Kolonialismus, und Francis Ford Coppolas Antikriegsfilm „Apocalypse Now“ von 1979 schrieb Wolfram Lotz „Die lächerliche Finsternis“ 2014 als ein Hörspiel, das in elf Sprachen übersetzt, auf zahlreichen Theaterbühnen inszeniert wurde und weder in Afrika noch in Vietnam spielt, sondern die westliche Kolonialgeschichte und den Neokolonialismus der globalisierten Welt ineinanderfließen lässt. Zeit und Raum scheinen in diesem Strudel außer Kraft gesetzt zu sein. Skurril, ironisch und melancholisch ringen die einzelnen Figuren darin um Orientierung. Immer wieder scheitern sie in dem Versuch, das Fremde wirklich zu verstehen — das Grauen eines weit entfernten Krieges, eine andere Kultur oder wenigstens einen anderen Menschen. Und so steht das einzelne Ich zunehmend allein im Dunkeln.
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                    LVZ
                                
                                        „Es ist die Verunsicherung, ob man denn aus dem Status der  eigenen Privilegiertheit, dem Fehlen eigener Erfahrungen heraus, angemessen  über derlei (das Grauen des Krieges, globale Ausbeutung, menschliche  Verwerflichkeit) sprechen könne oder solle. Diese Frage ist der Kern des  Stückes. Fürstenau hat dem in seiner Regie konsequent Rechnung getragen. Bis  hin zu jenem Moment, in dem die prägnante Ellen Neuser aus ihrer Rolle als  Dorsch tritt und ganz persönlich, mutig und offen von dieser Unsicherheit  spricht. Es ist eben gerade diese in der Inszenierung insgesamt mitschwingende  Unsicherheit, die alles legitimiert und beglaubigt, was hier auf der Bühne  geschieht. Die Regieeinfälle (schön, wie die Geräusche der Stadt oder  nächtliche Zikaden chorisch zum Klingen gebracht werden), die darstellerischen  Qualitäten in wenigen Schwächen (forciertes Deklamieren) und vielen Stärken  (wie ironisch gewitzt Frauen den Typus des harten Mannes geben, ohne in  Travestien zu verfallen).“
                                
                            Premiere am 05. März 2022
Diskothek
                        
                        
                        
                                                Diskothek
Spieldauer
ca. 1:30, keine PauseBesetzung
Team
Regie: Jonas Fürstenau
                                    Bühne: Fabienne Müller
                                    Kostüme: Helene Subklew
                                    Dramaturgie: Matthias Döpke
                                    Licht: Mattheo Fehse
                                    Arrangements & musikalische Einstudierung: Alex Röser
                                    Theaterpädagogische Betreuung: Nele Hoffmann
                                














 
                            
