Nosferatu
OPEN-AIR-THEATER 2024
Im GRASSI-Innenhof
                    Im GRASSI-Innenhof
Als Jonathan damit  beauftragt wird, die Immobilie neben seinem Haus an einen ausländischen Grafen  zu verkaufen, klingt das zunächst nach einem unverhofften Karrieresprung.  Tapetenwechsel und neue Eindrücke entlang der mehrwöchigen Dienstreise  inklusive. Mina kann sich dagegen nicht für ihn freuen. Sie  beschleicht ein ungutes Gefühl ob der Reise zu einem Anwesen in Transsilvanien.  Aber schon am nächsten Tag macht er sich auf den Weg.
Jonathan verlässt das pulsierende Treiben der Stadt und findet sich in zunehmend kargen und wildwüchsigen Landstrichen wieder. Auch die Menschen und Begegnungen werden mit fortschreitender Reise sonderbarer, abergläubischer und erreichen ihren Gipfel in seinem Gastgeber. Von blasser, ausgezehrter Gestalt zeigt er sich bloß bei Nacht, rührt bei Tisch keinen Bissen an, aber leckt das Blut von Jonathans Finger, als dieser sich mit dem Brotmesser schneidet. Als des Grafen spitze Zähne dann plötzlich über Jonathans Bett aufblitzen, ist klar: Diesem Geschehen ist mit Souveränität nicht beizukommen. Doch bis der Weitgereiste endlich versteht, welche Gefahr droht, hat der Graf sich schon längst bekannt gemacht mit den Daheimgebliebenen.
Denn Mina sorgt sich derweil nicht nur um Jonathan, dessen Briefe plötzlich ausbleiben. Auch ihre Freundin Lucy scheint nicht wohlauf. Von Tag zu Tag, oder vielmehr von Nacht zu Nacht, wird sie schwächer und blasser. Als entweiche ihr zusehends die Lebenskraft. Dazu diese winzigen roten Male am Hals. Zwar ist Lucy bei Doktor van Helsing in den besten Händen. Doch scheint diese Krankheit selbst van Helsings Expertise zu übersteigen. Nicht nur Lucy fällt ihr zum Opfer, sondern nach und nach die ganze Stadt.
Mit seinem Roman „Dracula“ schuf Bram Stoker Ende des 19. Jahrhunderts gewissermaßen den Fixstern aller literarischen Vampirfiguren. Von F. W. Murnau 1922 mit „Nosferatu“ als Stummfilm ikonographisch ins kollektive Gedächtnis gebrannt, begeistert das Motiv des untoten Blutsaugers bis in die heutige Popkultur. Das Sich-Einverleiben von etwas Vitalem zum eigenen Fortbestand ist die Dynamik des Lebens selbst. Erst in der Figur des Vampirs spitzt sich diese Bewegung zu, indem sie maßlos wird und andere Leben kostet. In dieser Konzentration auf die eigene Lust liegt die Faszination für den schemenhaften Schatten, der sich in diesem Sommer über die rötliche Fassade des Grassimuseums spannen wird. Im Herzen der Stadt gelegen, bietet seine Formsprache zwischen Funktionalismus und Art déco eine sehr besondere Atmosphäre in lauen Nächten mit Theater.
Katharina Ramser studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Bern und der Humboldt Universität Berlin. Zunächst als Regieassistentin tätig, arbeitet sie seit 2007 als freiberufliche Regisseurin. Neben Arbeiten in der freien Szene in Zürich, Chur und Bern inszeniert sie u. a. am Deutschen Theater Göttingen, am Stadttheater Bern, am Stadttheater Gießen und am Staatstheater Mainz. 2009 gründete sie das Künstlerkollektiv STRAUSS und 2019 folgte mit „Border“ von Ludger Vollmer ihre erste Operninszenierung. Mit „Nosferatu“ stellt sie sich erstmals am Schauspiel Leipzig vor.
				
    
            
Jonathan verlässt das pulsierende Treiben der Stadt und findet sich in zunehmend kargen und wildwüchsigen Landstrichen wieder. Auch die Menschen und Begegnungen werden mit fortschreitender Reise sonderbarer, abergläubischer und erreichen ihren Gipfel in seinem Gastgeber. Von blasser, ausgezehrter Gestalt zeigt er sich bloß bei Nacht, rührt bei Tisch keinen Bissen an, aber leckt das Blut von Jonathans Finger, als dieser sich mit dem Brotmesser schneidet. Als des Grafen spitze Zähne dann plötzlich über Jonathans Bett aufblitzen, ist klar: Diesem Geschehen ist mit Souveränität nicht beizukommen. Doch bis der Weitgereiste endlich versteht, welche Gefahr droht, hat der Graf sich schon längst bekannt gemacht mit den Daheimgebliebenen.
Denn Mina sorgt sich derweil nicht nur um Jonathan, dessen Briefe plötzlich ausbleiben. Auch ihre Freundin Lucy scheint nicht wohlauf. Von Tag zu Tag, oder vielmehr von Nacht zu Nacht, wird sie schwächer und blasser. Als entweiche ihr zusehends die Lebenskraft. Dazu diese winzigen roten Male am Hals. Zwar ist Lucy bei Doktor van Helsing in den besten Händen. Doch scheint diese Krankheit selbst van Helsings Expertise zu übersteigen. Nicht nur Lucy fällt ihr zum Opfer, sondern nach und nach die ganze Stadt.
Mit seinem Roman „Dracula“ schuf Bram Stoker Ende des 19. Jahrhunderts gewissermaßen den Fixstern aller literarischen Vampirfiguren. Von F. W. Murnau 1922 mit „Nosferatu“ als Stummfilm ikonographisch ins kollektive Gedächtnis gebrannt, begeistert das Motiv des untoten Blutsaugers bis in die heutige Popkultur. Das Sich-Einverleiben von etwas Vitalem zum eigenen Fortbestand ist die Dynamik des Lebens selbst. Erst in der Figur des Vampirs spitzt sich diese Bewegung zu, indem sie maßlos wird und andere Leben kostet. In dieser Konzentration auf die eigene Lust liegt die Faszination für den schemenhaften Schatten, der sich in diesem Sommer über die rötliche Fassade des Grassimuseums spannen wird. Im Herzen der Stadt gelegen, bietet seine Formsprache zwischen Funktionalismus und Art déco eine sehr besondere Atmosphäre in lauen Nächten mit Theater.
Katharina Ramser studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Bern und der Humboldt Universität Berlin. Zunächst als Regieassistentin tätig, arbeitet sie seit 2007 als freiberufliche Regisseurin. Neben Arbeiten in der freien Szene in Zürich, Chur und Bern inszeniert sie u. a. am Deutschen Theater Göttingen, am Stadttheater Bern, am Stadttheater Gießen und am Staatstheater Mainz. 2009 gründete sie das Künstlerkollektiv STRAUSS und 2019 folgte mit „Border“ von Ludger Vollmer ihre erste Operninszenierung. Mit „Nosferatu“ stellt sie sich erstmals am Schauspiel Leipzig vor.
Zusatzhinweise auf sensible Inhalte zu „Nosferatu“ finden Sie hier.
				
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                    LVZ
                                
                                        „Es ist eine im kollektiven Gedächtnis gespeicherte  Bild-Welt, die die Regisseurin Katharina Ramser und ihr Team [...] ansehnlich  bedienen.“
                                Mephisto 97.6
                                
                                        „Richtig gut gelungen ist die Einbettung des Bühnenbilds in die Fassade des Grassimuseums. Das Licht und der Nebel verwandeln den Innenhof bei Dämmerung in eine mystische Szenerie.“
                                
                            Premiere am 15. August 2024
Dernière am 24. September 2024
Grassimuseum, Innenhof
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Anfahrt mit der Straßenbahn:
Linien 4, 7, 12, 15 Haltestelle Johannisplatz
                        
                        
                        
                                                Dernière am 24. September 2024
Grassimuseum, Innenhof
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig
Anfahrt mit der Straßenbahn:
Linien 4, 7, 12, 15 Haltestelle Johannisplatz
Spieldauer
ca. 1:45, keine PauseIn dieser Inszenierung wird Stroboskoplicht verwendet.
Besetzung
Markus Lerch als Nosferatu
                                    Paula Winteler als Mina Harker
                                    Samuel Sandriesser als Jake Seward
                                    Thomas Braungardt als R. M. Renfield
                                    Annett Sawallisch als Prof. van Helsing
                                    Luca-Noél Bock als Jonathan Harker
                                    Emmeline Puntsch als Lucy Holmwood
                                    Joshua Dahmen als Arthur Holmwood
                                    
                                Team
Regie: Katharina Ramser
                                    Bühne: Ute Radler
                                    Kostüme: Elena Gaus
                                    Musik: Jan-S. Beyer
                                    Dramaturgie: Marleen Ilg
                                    Licht: Veit-Rüdiger Griess
                                    Ton: Anko Ahlert, Heribert Weitz
                                    Inspizienz: Ulrich Hänsch
                                    Soufflage: Christiane Wittig
                                    Regieassistenz: Lukas Leon Krüger
                                    Bühnenbildassistenz: Arabella Marsh-Hilfiker, Maryna Ianina
                                    Kostümassistenz: Rayen Zapata-Gundermann
                                    Maske: Kathrin Heine, Donka Holeček, Cordula Kreuter, Julia Markow
                                    Requisite: André Sproete
                                    Bühnenmeister: Tilo Münster
                                    
                                    Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla
                                
















 
                            
