Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
                        Die Bridgetower-Sonate (UA)
// Gewinnerin des Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen
				
    
            
Für  George wird ein lang gehegter Traum wahr. Nicht, dass er vor einem prall  gefüllten Saal spielt. Auch nicht, dass das Publikum ihm zuerst gebannt lauscht  und dann begeistert applaudiert. Beides hat er sich hart, aber schon vor langer  Zeit erarbeitet. Das Exzeptionelle an diesem Abend ist sein Spielpartner,  Ludwig van Beethoven. Niemand Geringeres. Das alleine ist schon eine große  Auszeichnung. Doch es kommt noch besser: Die Violinstimme der gemeinsam  gegebenen Sonate hat er für ihn ganz persönlich geschrieben. Für George Bridgetower.  Beiden wird das gemeinsame Konzert zum musikalischen Nervenkitzel. Im jeweils  anderen haben sie einen würdigen Kameraden gefunden. Die Luft vibriert. Beide  ringen mit den Noten, dem spielenden Gegenüber, beinahe bis zur Ekstase. Auf  eine spontane Improvisation der Violine springt Beethoven begeistert von seinem  Hocker, er umarmt Bridgetower und fordert ihn mit „Noch einmal, mein lieber  Bursch!“ zur Zugabe auf. 
Zwei Virtuosen im gemeinsamen Spiel. Ein Konzert, das von sich reden machte. Ein unvergessenes sinnliches Spektakel. Ein Stück Musikgeschichte. Ein Musikstück aus der Feder des einen, dem anderen Meister gewidmet. Eine reale Begebenheit, die beinahe vergessen ist.
Nicht viel ist überliefert von diesem Zusammentreffen zweier Koryphäen ihres Fachs 1803 in Wien. Die Sonate, musikalisches Zeugnis ihrer Zusammenarbeit, trägt heute den Titel „Kreutzer-Sonate“. Nachträglich dem Geiger Rodolphe Kreutzer gewidmet, der sie selbst niemals spielte. Das Publikum der Uraufführung kann heute nicht mehr Zeugnis ablegen. Weitere Belege für das Wirken des außergewöhnlichen afro-europäischen Violinisten George Bridgetower an Beethovens Seite sind rar. Ein Zerwürfnis beider Männer wurde zum Anlass, das Musikstück umzuwidmen. Der Grund, der diese beiden Freunde entzweite, ist nicht bekannt. Was bleibt, ist ein Titel, der dem einen nicht nur die Anerkennung verwehrt. Er löscht ihn sogar aus der Geschichte. „Die Bridgetower-Sonate“ ist ein Perspektivwechsel auf unser musikalisches Erbe. Es ist eine Geste an den Musiker, dessen Beitrag uns heute verborgen bleibt. Vor dem Hintergrund seiner Biographie müssen wir uns fragen, wie vielen diese Wertschätzung verwehrt wurde und wessen Feder unsere Geschichte schreibt.
Amanda Wilkin ist eine Dramatikerin, Schauspielerin sowie Jazz- und Blues-Songwriterin aus London. Ihr Stück „And I dreamt I was drowning“ wurde aus über 350 eingereichten Stücken für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens ausgewählt. Sie gewann den Preis eines Werkauftrags am Schauspiel Leipzig, mit welchem sie sich erstmals auf der Diskothekbühne vorstellt.
Adewale Teodros Adebisi ist seit 2008 als fester Dozent für Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste beschäftigt, seit 2015 zudem im Studiengang Film an der FH Dortmund. Er erarbeitete Inszenierungen u. a. für das Theater Neuss, das Theater Heilbronn, das Schauspielhaus Bochum sowie das Deutsche Nationaltheater Weimar. „Die Bridgetower-Sonate“ ist seine erste Arbeit am Schauspiel Leipzig.
				
    
            
Zwei Virtuosen im gemeinsamen Spiel. Ein Konzert, das von sich reden machte. Ein unvergessenes sinnliches Spektakel. Ein Stück Musikgeschichte. Ein Musikstück aus der Feder des einen, dem anderen Meister gewidmet. Eine reale Begebenheit, die beinahe vergessen ist.
Nicht viel ist überliefert von diesem Zusammentreffen zweier Koryphäen ihres Fachs 1803 in Wien. Die Sonate, musikalisches Zeugnis ihrer Zusammenarbeit, trägt heute den Titel „Kreutzer-Sonate“. Nachträglich dem Geiger Rodolphe Kreutzer gewidmet, der sie selbst niemals spielte. Das Publikum der Uraufführung kann heute nicht mehr Zeugnis ablegen. Weitere Belege für das Wirken des außergewöhnlichen afro-europäischen Violinisten George Bridgetower an Beethovens Seite sind rar. Ein Zerwürfnis beider Männer wurde zum Anlass, das Musikstück umzuwidmen. Der Grund, der diese beiden Freunde entzweite, ist nicht bekannt. Was bleibt, ist ein Titel, der dem einen nicht nur die Anerkennung verwehrt. Er löscht ihn sogar aus der Geschichte. „Die Bridgetower-Sonate“ ist ein Perspektivwechsel auf unser musikalisches Erbe. Es ist eine Geste an den Musiker, dessen Beitrag uns heute verborgen bleibt. Vor dem Hintergrund seiner Biographie müssen wir uns fragen, wie vielen diese Wertschätzung verwehrt wurde und wessen Feder unsere Geschichte schreibt.
Amanda Wilkin ist eine Dramatikerin, Schauspielerin sowie Jazz- und Blues-Songwriterin aus London. Ihr Stück „And I dreamt I was drowning“ wurde aus über 350 eingereichten Stücken für den Stückemarkt des Berliner Theatertreffens ausgewählt. Sie gewann den Preis eines Werkauftrags am Schauspiel Leipzig, mit welchem sie sich erstmals auf der Diskothekbühne vorstellt.
Adewale Teodros Adebisi ist seit 2008 als fester Dozent für Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste beschäftigt, seit 2015 zudem im Studiengang Film an der FH Dortmund. Er erarbeitete Inszenierungen u. a. für das Theater Neuss, das Theater Heilbronn, das Schauspielhaus Bochum sowie das Deutsche Nationaltheater Weimar. „Die Bridgetower-Sonate“ ist seine erste Arbeit am Schauspiel Leipzig.
Zusatzhinweise zu sensiblen Inhalten in „Die Bridgetower-Sonate“ finden Sie hier.
				
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                    der Freitag
                                
                                        „Wie würde die Geschichte zwischen Bridgetower und Beethoven heutzutage ausgehen? Wie würde die Öffentlichkeit reagieren? Vielleicht bildet die Uraufführung in Leipzig einen Anstoß. Für eine Veränderung, besser: für eine Korrektur. Vielleicht spielt man sie dann nicht mehr nur im Schauspiel, sondern auch im Konzert: die Bridgetower-Sonate.“
                                kreuzer
                                
                                        „Das Stücke verbindet die Schmelzpunkte aktueller Diskurse: Queerfeindlichkeit, Rassismus und Misogynie.“
                                LVZ
                                
                                        „Wilkin geht es offenkundig um mehr, als dem Violinisten ein Denkmal zu setzen, und Regisseur Adewale Teodros Adebisi malt diese Facetten auf der Bühne treffend aus. Es geht um Strukturen, Stereotype und Abhängigkeiten, die im Kern fortdauern, obwohl sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen radikal geändert haben.“
                                mephisto 97.6
                                
                                        „Das Theaterstück erzählt auf spannende Art und Weise das dramatische  Ende einer Zusammenarbeit zweier Ausnahmekünstler und lässt einen gleichzeitig  mit dem nachdenklichen Gefühl über die ungleichen Möglichkeiten und Chancen aufgrund  Hautfarbe und Geschlecht zurück.“ 
                                nachtkritik
                                
                                        „Wilkins Text und Adebisis Inszenierung zeichnen Beethoven und Bridgetower als zwei einander spiegelnde Charaktere: exzentrisch, stolz und das Streben nach Exzellenz allem überordnend. [...] Banneyer und Tadese haben immer dann, wenn es knallt, eine hervorragende Chemie in ihrem Zweierspiel als manischer, wenig blinzelnder und kiefernmalender Beethoven und Bridgetower, den es wirklich schmerzt, dabei zuzusehen, wie er bereit ist, zu vergeben und sich bloß macht in dem Wunsch, im gemeinsamen Werk genannt zu bleiben.“
                                Kunst und Technik
                                
                                        „Amanda Wilkins Theatertext erzählt ein Stück europäische Musikgeschichte neu als vielschichtigen, zeitlosen Konflikt. In  Leipzig machen ihn fünf Darstellerinnen und Darsteller zu einem Abend großer  Schauspielkunst, der innerlich aufregt.“
                                
                            Uraufführung am 06. April 2024
Dernière am 30. März 2025
Diskothek
                        
                        
                        
                                                Dernière am 30. März 2025
Diskothek
Spieldauer
ca. 1:35, keine PauseBesetzung
Selam Tadese als George Bridgetower
                                    Wenzel Banneyer als Ludwig van Beethoven
                                    Paulina Bittner als Clara
                                    Emmeline Puntsch als Clara (alternierend)
                                    Isabel Tetzner als Anna
                                    Markus Lerch als Christophe
                                Team
Autorin: Amanda Wilkin
                                    Regie: Adewale Teodros Adebisi
                                    Bühne & Kostüme: Alexander Grüner
                                    Musik: Stella Goritzki
                                    Dramaturgie: Marleen Ilg
                                    Licht: Thomas Kalz
                                    Video: Kai Schadeberg
                                    Ton: Alexander Nemitz
                                    Inspizienz: Jens Glanze
                                    Soufflage: Ditte Trischan
                                    Regieassistenz: Lukas Leon Krüger
                                    Kostüm- & Bühnenbildassistenz: Sabine Born
                                    Maske: Norbert Ballhaus, Astrid Storch
                                    Requisite: Jörg Schirmer
                                    Bühnenmeister: Mattheo Fehse
                                    Regie- & Dramaturgiehospitanz: Caroline Hain
                                    Ausstattungshospitanz: Charlotte Lucie Lilli Krauspe, Greta Zoe Wach
                                    Theaterpädagogische Betreuung: Rosa Preiß
                                

















 
                            
