Auftragswerk des Schauspiel Leipzig
                        Kein Schicksal, Klytämnestra (UA)
Klytämnestra hat sich nicht darauf beschränkt, Tempel und  Waisenhäuser zu eröffnen. Sie  hat sich erlaubt zu regieren. Zehn Jahre lang. Die Jahre, die ihr Mann König Agamemnon als Heerführer im  Trojanischen Krieg verbrachte. Nun ist Agamemnon nach Mykene zurückgekehrt als  Sieger und möchte, dass alles  wieder so sein soll wie früher. 
Erwartungen treffen aufeinander, Erinnerungen auch. Und Wunden reißen auf. Die tiefste Wunde ist der Tod der gemeinsamen Tochter Iphigenie. Iphigenie hadert mit der Position ihrer Eltern und schließt sich der Revolution an, die in Mykenes Straßen entsteht. Ihr weiteres Schicksal grundiert das Stück und gehört zu den Ungewissheiten, die das Leben der Figuren bestimmen.
Einem Krimi gleich rekonstruiert das Drama die Kipppunkte der Geschichte und den Umgang der Figuren damit. Die Sehnsucht nach Veränderung ist genauso stark wie die Sehnsucht nach der Vergangenheit. Dem Willen nach Erinnerung steht der Wille nach Vergessen gegenüber.
Nino Haratischwili legt mit ihrem Drama nicht so sehr eine Überschreibung der antiken Geschichte vor als vielmehr eine Fortschreibung des Mythos. Die Szenen des Textes umfassen eine Zeitspanne von mehr als elf Jahren: Einige Szenen spielen vor Beginn des Krieges, andere danach und währenddessen. Zugleich aber umfasst der Text viel mehr: Szenen überlagern sich, Zeiträume weiten sich — und sowohl der Trojanische Krieg als auch Mykene werden zum Resonanzraum von Kriegen, Auseinandersetzungen und ausgefallenen Revolutionen auch unserer Zeit.
Starke und sehr ambivalent gestaltete Figuren prägen das Stück. Figuren, die sowohl dem antiken Geschehen verbunden sind als auch unsere Gegenwart zu kennen scheinen. Zwischen ihnen steht Kassandra — schicksalhaft verbunden mit den Figuren und ihren Verwicklungen. Das Ende allerdings, es eröffnet einen überraschenden Ausweg aus der Geschichte: Kein Schicksal, Klytämnestra — sondern eigene Entscheidungen auf die Zukunft, die kein Zurück ermöglichen.
Die georgisch-deutsche Regisseurin und Autorin Nino Haratischwili gehört zu den führenden literarischen Stimmen der Gegenwart. Sie schreibt sowohl im Bereich der Dramatik als auch in der Belletristik, etwa „Das achte Leben (Für Brilka)“, „Die Katze und der General“ oder „Das mangelnde Licht“. Geboren 1983 in Tbilissi/Georgien, lebt sie heute in Berlin. Die Uraufführung von „Kein Schicksal, Klytämnestra“, das als Auftragswerk des Schauspiel Leipzig entstand, inszeniert Enrico Lübbe, Intendant des Schauspiel Leipzig. Nach der sehr positiven Resonanz zur Uraufführung auf der ag(o)ra wechselt die Inszenierung nun auf die Diskothek.
				
    
            
Erwartungen treffen aufeinander, Erinnerungen auch. Und Wunden reißen auf. Die tiefste Wunde ist der Tod der gemeinsamen Tochter Iphigenie. Iphigenie hadert mit der Position ihrer Eltern und schließt sich der Revolution an, die in Mykenes Straßen entsteht. Ihr weiteres Schicksal grundiert das Stück und gehört zu den Ungewissheiten, die das Leben der Figuren bestimmen.
Einem Krimi gleich rekonstruiert das Drama die Kipppunkte der Geschichte und den Umgang der Figuren damit. Die Sehnsucht nach Veränderung ist genauso stark wie die Sehnsucht nach der Vergangenheit. Dem Willen nach Erinnerung steht der Wille nach Vergessen gegenüber.
Nino Haratischwili legt mit ihrem Drama nicht so sehr eine Überschreibung der antiken Geschichte vor als vielmehr eine Fortschreibung des Mythos. Die Szenen des Textes umfassen eine Zeitspanne von mehr als elf Jahren: Einige Szenen spielen vor Beginn des Krieges, andere danach und währenddessen. Zugleich aber umfasst der Text viel mehr: Szenen überlagern sich, Zeiträume weiten sich — und sowohl der Trojanische Krieg als auch Mykene werden zum Resonanzraum von Kriegen, Auseinandersetzungen und ausgefallenen Revolutionen auch unserer Zeit.
Starke und sehr ambivalent gestaltete Figuren prägen das Stück. Figuren, die sowohl dem antiken Geschehen verbunden sind als auch unsere Gegenwart zu kennen scheinen. Zwischen ihnen steht Kassandra — schicksalhaft verbunden mit den Figuren und ihren Verwicklungen. Das Ende allerdings, es eröffnet einen überraschenden Ausweg aus der Geschichte: Kein Schicksal, Klytämnestra — sondern eigene Entscheidungen auf die Zukunft, die kein Zurück ermöglichen.
Die georgisch-deutsche Regisseurin und Autorin Nino Haratischwili gehört zu den führenden literarischen Stimmen der Gegenwart. Sie schreibt sowohl im Bereich der Dramatik als auch in der Belletristik, etwa „Das achte Leben (Für Brilka)“, „Die Katze und der General“ oder „Das mangelnde Licht“. Geboren 1983 in Tbilissi/Georgien, lebt sie heute in Berlin. Die Uraufführung von „Kein Schicksal, Klytämnestra“, das als Auftragswerk des Schauspiel Leipzig entstand, inszeniert Enrico Lübbe, Intendant des Schauspiel Leipzig. Nach der sehr positiven Resonanz zur Uraufführung auf der ag(o)ra wechselt die Inszenierung nun auf die Diskothek.
Zusatzhinweise zu sensiblen Inhalten in „Kein Schicksal, Klytämnestra“ finden Sie hier.
				
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                    kreuzer
                                
                                        „Bettina Schmidt und Vanessa Czapla gelingt eindringliches Spiel durch Blick und Geste.“
                                Theater der Zeit
                                
                                        „Haratischwili [gelingt es] auf narrativer, Regisseur Enrico Lübbe auf inszenatorischer und dem Ensemble auf spielerischer Ebene, die Ambivalenzen der Frauenfiguren fein herauszuarbeiten.“
                                Welt
                                
                                        „Kluge Konstruktion, widersprüchliche Figuren, schlanke und kraftvolle Sprache, alles mit hoher Intensität und viel Bühnennebel inszeniert, während sich das Publikum wie feindliche Heere auf Tribünen gegenübersitzt [...].“
                                Freie Presse
                                
                                        „Spiel, Nebel und Licht wirken unmittelbar.“
                                Kultra-Extra
                                
                                        „Hier hat jeder und jede ein ganz spezielles Rachesüppchen am Kochen.“
                                LVZ
                                
                                        „Dichte, Drama, Kraft“
                                MDR
                                
                                        „Geschickt arbeitet Regisseur Enrico Lübbe mit Live-Kamerabildern und viel Bühnennebel und verlässt sich ganz auf die Stärken seines Ensembles.“
                                nachtkritik
                                
                                        „Der Stoff ist gut verwoben, die Erzählweise in Rückblenden und Zeitsprüngen geht gut auf. Regisseur und Intendant Enrico Lübbe setzt auf filmische Stilmittel. Projektionen zeigen die Zeitpunkte an. [...] Kurz werden Szenen aus dem Technik- und Vorführraum projiziert, der sich oben an die Halle – durch Fenster sichtbar – anschließt. Dieser Verweis auf die historische Raumsituation entfaltet seinen Reiz.“
                                
                            Premiere am 24. April 2025
ag(o)ra: Saal
Wiederaufnahme: Diskothek
                        
                        
                        
                                                ag(o)ra: Saal
Wiederaufnahme: Diskothek
Spieldauer
ca. 1:55, keine PauseIn dieser Inszenierung wird Stroboskoplicht verwendet.
Besetzung
Bettina Schmidt als Klytämnestra
                                    Wenzel Banneyer als Agamemnon
                                    Emmeline Puntsch als Iphigenie (Bühne)
                                    Paula Winteler als lphigenie (Video)
                                    Christoph Müller als Aigisthos
                                    Vanessa Czapla als Kassandra
                                    Samuel Sandriesser als Antinoos
                                Live-Musik
Team
Autorin: Nino Haratischwili
                                    Regie: Enrico Lübbe
                                    Raum: Hugo Gretler
                                    Kostüme: Sabine Born
                                    Musik: Philip Frischkorn
                                    Dramaturgie: Torsten Buß
                                    Licht: Veit-Rüdiger Griess
                                    Video: Matthias Gruner
                                    Ton: Gregory Weis, Nico Teichmann
                                    Inspizienz: Ulrich Hänsch
                                    Soufflage: Christiane Wittig
                                    Regieassistenz: Lukas Leon Krüger
                                    Maske: Barbara Zepnick, Julia Markow
                                    Requisite: Thomas Weinhold
                                    Bühnenmeister: Thomas Kalz, Mattheo Fehse
                                    Ankleidung: Evelyn Ansorge, Weerasak Karnchuang, Swetlana Rheia
                                    Regiehospitanz: Tom Uslaub
                                    Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla
                                















 
                            
