Michael Graessner

Michael Graessner studierte Bühnen- und Bühnenkostümbild bei Achim Freyer an der Hochschule der Künste Berlin. Während des Studiums wirkte er als Darsteller und Tänzer in mehreren Produktionen Freyers mit. 1999 arbeitete er mit ihm als Bühnenbildner für die Uraufführung von Franz Xaver Kroetz „Die Eingeborene“ am Akademietheater Wien, die zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen wurde. Ende der 1990er Jahre folgten verschiedene Film- und Fernsehausstattungen sowie Werbe- und Videoclips, u.a. für die Band Rammstein. Michael Graessner arbeitet seit vielen Jahren als Bühnen- und Kostümbildner für Schauspiel- und Opernproduktionen. Oft versucht er hier zwischen den Genres Theater, Film, Performance und sozialer Intervention zu vermitteln und sie miteinander verschmelzen zu lassen. Seit 2001 entwirft er Räume und Theatersituationen für gesamte Spielzeiten, zum Beispiel in den Münchner Kammerspielen oder dem Maxim Gorki Theater Berlin. 2009 erhielt das Projekt „Hauptschule der Freiheit“ der Münchner Kammerspiele den Preis für die bedeutendeste Theaterarbeit des Jahres durch die Bundeskulturstiftung. Oft verwandelt sich in seinen Arbeiten die klassische Perspektive vom Zuschauenden auf die Machenden in ein einziges Erlebnis der Beteiligung. Die Arbeit „Bunnyhill“, zusammen mit Björn Bicker und Peter Kastenmüller an den Münchner Kammerspielen, steht noch heute für ein Meilenstein im Aufbruch zu Stadtprojekten wie sie heute von fast allen Stadttheatern regelmäßig unternommen werden. Seine Arbeiten führen ihn im internationalen Rahmen zu Kollaborationen mit dem Goethe Institut, der Akademie der Künste Berlin, der Architektur-Biennale-Venedig, Theaterhäusern und Schulen, aber auch der Stadt Nürnberg z.B. im Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2025. Aktuell sind von ihm Arbeiten am Deutschen Theater Berlin und am Schauspielhaus Bochum zu sehen. Seit 2016 arbeitet er kontinuierlich mit dem FARN. collective zusammen. Michael Graessner lebt zusammen mit der Autorin Lisa Danulat in Berlin und hat zwei Kinder.