Power House (UA)

Planningtorock (Berlin)
„Power House“ ist eine musikalische Show über Liebe, Heilung und Überleben, über diese kraftvollen, persönlichen Momente des Übergangs, die uns die Musik ermöglicht – sei es die autistische Raverin (Planningtorocks Schwester), die in House-Musik Befreiung gefunden hat, die engagierte Mutter (Planningtorocks Mutter), für die die Musik ein Schutzpanzer war, oder das Working-Class-Kind (Planningtorock selbst), das seinen Weg in eine Vollzeit-Musikkarriere gemacht hat und unterwegs das eigene authentische Ich fand.
Zu Beginn meiner Arbeit an diesem Projekt hatte ich die Idee, einen Film mit meiner Mutter und meiner Schwester zu drehen, in dem sie als Menschen mit Behinderungen und chronischen Krankheiten über ihre Erfahrungen sprechen. Ich wollte damit einen kraftvollen und persönlichen Einblick in meine Welt geben – eine Welt, die zu lange ignoriert wurde. Mit der Zeit wurde mir allerdings klar, dass dies nicht die richtige Form sein würde, meine Angehörigen zu (re)präsentieren, eben genau aufgrund ihrer Verfassungen. Stattdessen spürte ich, dass es ausreicht, mit ihnen Zeit zu verbringen, ihnen zuzuhören, ihnen zu folgen. Diese Momente mit meiner Mutter und meiner Schwester während der letzten Monate teile ich in „Power House“ als unbearbeitete, ehrliche Anwesenheiten, die für sich selbst sprechen.
Durch meine Songs und Texte verwebe ich ihre und meine Worte, um über Queerness, Behinderung, Krankheit, emotionale Arbeit, unbezahlte Pflege, mein Leben als non-binary genderqueere Person und meine Erfahrungen vom Aufwachsen in der Arbeiterklasse zu sprechen. Denn das Magischste, das ich in diesem Prozess erfahren durfte, ist die Erkenntnis, dass die Musik immer die stärkste Verbindung zwischen mir und meiner Familie war. Ich bin dafür und für die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, sehr dankbar.

– Jam Rostron aka Planningtorock
Beim „House Warming“-Programm zu Beginn der letzten Spielzeit spielten Planningtorock in der Residenz ihr fulminantes Konzert „Human Drama“.

Hinter dem Multimedia- und Performance-Projekt Planningtorock steckt die in Großbritannien geborene und in Berlin lebende Künstlerin Jam Rostron. In den vergangenen elf Jahren nahm sie drei Alben auf: 2006 ihr Debut „Have It All“, 2011 „W“ und 2014 folgte ihr bisher politischstes Album mit dem Titel „All Love’s Legal“ durch ihr eigenes Musiklabel Human Level Recordings.
2010 koproduzierte Planningtorock die Oper „Tomorrow, In A Year“ in Zusammenarbeit mit The Knife und Mt. Sims. Neben ihrer Tätigkeit als Produzentin und Regisseurin für Musikvideos tourt Planningtorock weltweit und trat bereits in der Tate Gallery of Modern Art in London, im Centre Pompidou in Paris und in der Webster Hall in New York auf. Jam Rostron und Planningtorock identifizieren sich als „non binary – trans femme“. „Power House“ entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Team aus Performer*innen, Choreograph*innen, Licht- und Videodesigner*innen.

www.planningtorockofficial.com
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Pressestimmen

LVZ
„Insgesamt entsteht ein trotz seiner Eindeutigkeit poetischer Abend, der nie zum anklägerischen Ton greift. Stattdessen zeigt Planningtorock eine fast sakrale Stunde der Dankbarkeit für die Kraft der Musik, die Liebe der Familie und ‚the power of care‘, wie sie singt. Und die Bedeutungsspanne von ‚care‘ zwischen Fürsorglichkeit und Behutsamkeit vibriert im Gerüst elektronischer Klänge.“
Premiere am 21. September 2018

Spieldauer

ca. 1:00, keine Pause

Team

Künstlerische Leitung, Komposition und Produktion: Planningtorock
Choreographische Rahmung: Ian Kaler
Performance: Ian Kaler, Maija Karhunen, Ambrita Stucchi
Musik performt von: Planningtorock
Bühne: Zuzanna Czebatul
Skulptur: Nadine Karl
Kostüme: Lars Paschke
Video, Visuals: Imogen Heath
Lichtdesign: Sylvie Garot
Grafik: Tommy Everett
Dramaturgie: Jam Rostron, Ian Kaler
Outside Eye: Maja Zimmermann
Assistenz: Sarah Heinzel, Maxi Pfannkuchen
Projektleitung: das Schaufenster, David Eckelmann
Tontechnik: Olivia Oyama
Videotechnik: Liang Zhipeng
Dokumentation: Goodyn Green
Eine Produktion von Planningtorock in Koproduktion mit Schauspiel Leipzig, Münchner Kammerspiele und La Gaîté Lyrique (Paris).

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin und die Kulturabteilung der Stadt Wien.