Fleisch

Release der Delfi-Ausgabe Nr. 2
mit Fatma Aydemir, Hengameh Yaghoobifarah, Lin Hierse und Bär Kittelmann
In der ersten Ausgabe von „Delfi“ haben wir den Tempel betreten, seine Türen und Tore geöffnet, jetzt suchen wir nach den Opfergaben, wir suchen nach glänzendem Stoff. In den meisten Sprachen gibt es nicht nur eine, sondern zwei Bedeutungsvarianten für Fleisch. Die scheinbar zivilisierte, die sezierende, die kulinarische: vrliche, die niedere, die kreatürliche: chair/flesh. Fleisch ist keine Kategorie, kein Konzept, Fleisch ist in Wort und Substaiande/meat. Und die zweite, die körpenz fossilisiertes Begehren. Es ist Verführung und Projektionsfläche. Fleisch schafft Sinnlichkeit, es macht die Welt für uns in Klängen, Haptik, Optik, Gerüchen und Geschmäckern wahrnehmbar.

Delfi Nr. 2 versammelt Beiträge u.a. von Daniel Schreiber, Sasha Marianna Salzmann, Lea Schneider, Simone Atangana Bekono, Mely Kiyak, Brontez Purnell, Sayaka Murata, Enrico Ippolito.

Bär Kittelmann ist ein interdisziplinärer Berliner Künstler, mit derzeitigem Fokus auf Sound- und Grafikdesign sowie Illustration und Comic. Er stellt Spaß radikal an erste Stelle und ist wenig interessiert an Regeln und Grenzen künstlerischer Gestaltung. Vielmehr geht es darum, diese wahrzunehmen, anzuerkennen, um letztlich mit diesen zu brechen. Ein spielerischer genreübergreifender Stil ist Schlüssel seiner künstlerischen Praxis und spiegelt die Herangehensweise an die gelebten Erfahrungen als Schwarze, queere trans Person wider.

Lin Hierse, geboren 1990 in Braunschweig, ist Autorin und Journalistin. Sie lebt in Berlin und arbeitet seit 2019 als Kolumnistin und Redakteurin der taz. Wovon wir träumen (Piper) ist ihr erster Roman. Zuletzt erschien ihre Kurzgeschichte KTV Girl in Das Wetter. Buch für Text und Musik (KiWi).

Fatma Aydemir, 1986 in Karlsruhe geboren, war Kolumnistin und Redakteurin bei der taz. 2017 erschien ihr Debütroman Ellbogen, für den sie mit dem Franz-Hessel-Preis ausgezeichnet wurde. Ihr zweiter Roman Dschinns wurde mit dem Robert-Gernhardt-Preis und dem Preis der LiteraTour Nord 2023 ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.

Hengameh Yaghoobifarah lebt und arbeitet in Berlin. Seit 2014 ist Hengameh Yaghoobifarah Redaktionsmitglied beim Missy Magazine. Zwischen 2016 und 2022 erschien die Kolumne »Habibitus« in der taz. Gemeinsam mit Fatma Aydemir hat Hengameh Yaghoobifarah 2019 den viel beachteten Essayband Eure Heimat ist unser Albtraum herausgegeben. 2021 erschien der erfolgreiche Debütroman Ministerium der Träume.
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Eine Veranstaltung im Rahmen von „Leipzig liest“ in Kooperation mit ROTORBOOKS.