Mentiras Aplaudidas

In den Arbeiten des wichtigsten mosambikanischen Choreografen Panaibra Gabriel Canda spielt die Verbindung von Tanz und gesellschaftspolitischen Aspekten seit jeher eine entscheidende Rolle. In MENTIRAS APLAUDIDAS (Bejubelte Lügen) laden uns drei Tänzer:innen und zwei Musiker:innen dazu ein, andere Perspektiven auf die Geschichte der Zivilisation zuzulassen; und nicht davon auszugehen, dass der sogenannte „Westen“ das einzige rationale sozio-politische System ist. Das Stück hinterfragt historische Narrative und Vorstellungen von Dominanz, Nationalität, kultureller Zugehörigkeit und Identität und nimmt uns mit auf eine Reise durch die drängenden Themen unserer Gegenwart mit ihren Kulturkämpfen, politischen und ideologischen Überzeugungen, Ängsten und Unsicherheiten.
MENTIRAS APLAUDIDAS wirft einen Blick auf eine Welt, in der „Fake News“ täglich auf der Tagesordnung stehen und das Spiel der Manipulation zwischen Wahrheit und Lüge auf eine neue Ebene katapultieren. Auf welcher Seite der Geschichte stehen wir? Auf welcher Seite der Wahrheit? Unsere unersättliche Neugier auf unsere Herkunft hat eine Reihe verschiedener Antworten auf diese Frage hervorgebracht, die zum Teil dem entspringen, was wir heute kulturelle Aneignung nennen.
Spätestens unter dem Einfluss der Globalisierung muss die Geschichtsschreibung neu betrachtet werden: Sie ist keine reine Ansammlung von Daten und Fakten, keine lineare Abfolge eindeutiger Ereignisse. Stattdessen wächst das Bewusstsein, dass Geschichtsschreibung immer im politischen Kontext ihrer Autor:innen gelesen werden muss.

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