Es sind turbulente Zeiten in allen Lebensbereichen. Und auch die Freie Theaterszene in Europa hat in der Folge der zurückliegenden Corona-Pandemie und wegen der aktuellen Kürzungen in den Kulturhaushalten einige Blessuren davongetragen. Umso wichtiger erscheint es in diesen Tagen, Kontinuität und Verlässlichkeit in der Zusammenarbeit mit den äußerst vulnerablen Gebilden der freien darstellenden Kunst zu ermöglichen. Und bei allen Sparzwängen auf lokaler Ebene zeigt die tektonische Plattenverschiebung im politischen Gefüge der Gegenwart eindrücklich, dass die internationale Perspektive beim Blick auf die Gegenwart nicht aus dem Fokus geraten darf. Dafür steht das Programm der Residenz des Schauspiel Leipzig auf der Spinnerei.

In dieser Spielzeit sind einige europäische Gruppen zu Gast, die dem treuen Residenz-Publikum bekannt sind, auch wenn manche in ungewöhnlichen Konstellationen wiederkommen. Entscheidender aber ist, dass alle Projekte inhaltlich Grundsätzliches verhandeln: Die Stücke handeln von Normalität und Irrsinn, von den Wertesystemen unseres Urteilsvermögens, von der Sehnsucht nach Glauben, von ausgelieferten Körpern und von der Suche nach dem Ausgang aus einer Situation, die ausweglos zu sein scheint.

Bei all diesen gewichtigen Fragen darf Kunst aber auch Spaß machen. So liegt allen eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern auf ihre jeweils eigene Art ein Schalk in den Augen, der im Flirt mit dem Publikum heimliche Allianzen schmiedet. Und ganz im Sinne des Spielzeitmottos eröffnen wir die Spielzeit in der Residenz mit dem internationalen Chor ChorAlle und seiner Live-Hörspiel-Produktion „SOUND OF US“.

Koproduktionspartner 2025 / 26:

3 bis f (Aix-en-Provence, FR), C-TAKT Pelt (BE), Göteborgs Stadsteater (SE), Hebbel am Ufer Berlin, Kunstencentrum BUDA Kortrijk (BE), Le Quartz Brest (FR), Playground STUK & M Leuven (BE), Tanzquartier Wien (AT), Wiener Festwochen (AT)