Mein Freund Harvey
Elwood P. Dowd ist völlig unauffällig. Mittelalt und mittelgroß, sehr höflich und sehr zuvorkommend. Seit er nachts an einer Straßenlaterne von Harvey angesprochen wurde, machen Elwood und Harvey alles gemeinsam: Sie gehen zu zweit in den Park, ins Konzert und in die Kneipe. Elwood teilt mit ihm sein Leben: sein Haus, seine Gedanken und seine Zeitungsabos.
Harvey allerdings ist ein großer weißer Hase. Ein Puka, zwei Meter zehn. Sehr höflich, sehr zuvorkommend, sehr unsichtbar. Denn niemand außer Elwood hat diesen Harvey je gesehen.
Für Elwood ist das kein Problem, er scheint das gar nicht zu bemerken. Aber für Elwoods Schwester Veta Louise und ihre Tochter Myrtle Mae ist es ein Problem. Denn sie wohnen im gleichen Haus wie Elwood (und eventuell Harvey) — allerdings zunehmend vereinsamt. Denn wen kann man noch zum Dinner einladen, wenn dem Besuch spätestens zum Dessert von Elwood sein Freund Harvey vorgestellt werden wird? Es ist also klar: Es muss etwas passieren.
Veta beschließt, Elwood in der Anstalt von Prof. Chumley unterzubringen. Allerdings — je länger Elwood in dieser Klinik ist, desto unsicherer wird die Annahme, dass es Harvey nicht gibt. Denn immer mehr Leuten scheint nun Harvey selber zu begegnen, Veta und auch Prof. Chumley nicht ausgenommen. Und was wird mit dem freundlichen, großzügigen und herzlichen Elwood passieren, wenn nach der Behandlung der Hase vielleicht weg ist, aber dafür die blanke Realität übrig bleibt?
Nach „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“ setzt das Schauspiel Leipzig die Reihe der Theater-Komödien fort: „Mein Freund Harvey“ war das dritte Stück der Autorin Mary Chase und wurde 1945 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, der Premiere am Broadway folgten 1.775 Aufführungen. Die Verfilmung mit James Stewart 1950 machte den großen weißen Hasen dann weltberühmt. Aber „Mein Freund Harvey“ ist und bleibt, was es zuallererst war: eine großartige Theaterkomödie — und ein charmantes Plädoyer für Toleranz, ein Plädoyer für den unsichtbaren Hasen in unser aller Leben.
Es inszeniert, wie auch bei „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“, Schauspielintendant Enrico Lübbe. Die Bühne gestaltet Etienne Pluss, der im November 2019 mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2019 in der Kategorie Bühnenbild ausgezeichnet wurde, für die Inszenierung „Violetter Schnee“ in der Regie von Claus Guth an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Mit „Mein Freund Harvey“ setzt Etienne Pluss seine langjährige Arbeit am Schauspiel Leipzig fort, nach u. a. den Bühnenbildern zu „Faust I + II“, „Die Maßnahme / Die Perser“, „Der nackte Wahnsinn“ sowie „Der Gott des Gemetzels“. Zukünftige Projekte mit Claus Guth führen Etienne Pluss an das Bolschoi-Theater Moskau und die Metropolitan Opera New York.
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Harvey allerdings ist ein großer weißer Hase. Ein Puka, zwei Meter zehn. Sehr höflich, sehr zuvorkommend, sehr unsichtbar. Denn niemand außer Elwood hat diesen Harvey je gesehen.
Für Elwood ist das kein Problem, er scheint das gar nicht zu bemerken. Aber für Elwoods Schwester Veta Louise und ihre Tochter Myrtle Mae ist es ein Problem. Denn sie wohnen im gleichen Haus wie Elwood (und eventuell Harvey) — allerdings zunehmend vereinsamt. Denn wen kann man noch zum Dinner einladen, wenn dem Besuch spätestens zum Dessert von Elwood sein Freund Harvey vorgestellt werden wird? Es ist also klar: Es muss etwas passieren.
Veta beschließt, Elwood in der Anstalt von Prof. Chumley unterzubringen. Allerdings — je länger Elwood in dieser Klinik ist, desto unsicherer wird die Annahme, dass es Harvey nicht gibt. Denn immer mehr Leuten scheint nun Harvey selber zu begegnen, Veta und auch Prof. Chumley nicht ausgenommen. Und was wird mit dem freundlichen, großzügigen und herzlichen Elwood passieren, wenn nach der Behandlung der Hase vielleicht weg ist, aber dafür die blanke Realität übrig bleibt?
Nach „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“ setzt das Schauspiel Leipzig die Reihe der Theater-Komödien fort: „Mein Freund Harvey“ war das dritte Stück der Autorin Mary Chase und wurde 1945 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet, der Premiere am Broadway folgten 1.775 Aufführungen. Die Verfilmung mit James Stewart 1950 machte den großen weißen Hasen dann weltberühmt. Aber „Mein Freund Harvey“ ist und bleibt, was es zuallererst war: eine großartige Theaterkomödie — und ein charmantes Plädoyer für Toleranz, ein Plädoyer für den unsichtbaren Hasen in unser aller Leben.
Es inszeniert, wie auch bei „Der Gott des Gemetzels“ und „Der nackte Wahnsinn“, Schauspielintendant Enrico Lübbe. Die Bühne gestaltet Etienne Pluss, der im November 2019 mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2019 in der Kategorie Bühnenbild ausgezeichnet wurde, für die Inszenierung „Violetter Schnee“ in der Regie von Claus Guth an der Staatsoper Unter den Linden Berlin. Mit „Mein Freund Harvey“ setzt Etienne Pluss seine langjährige Arbeit am Schauspiel Leipzig fort, nach u. a. den Bühnenbildern zu „Faust I + II“, „Die Maßnahme / Die Perser“, „Der nackte Wahnsinn“ sowie „Der Gott des Gemetzels“. Zukünftige Projekte mit Claus Guth führen Etienne Pluss an das Bolschoi-Theater Moskau und die Metropolitan Opera New York.
Premiere am 18. Januar 2020
Spieldauer
ca. 2:30, eine PauseBesetzung
Michael Pempelforth als Elwood P. Dowd
Annett Sawallisch als Veta Louise Simmons, seine verwitwete Schwester
Katharina Schmidt als Myrtle Mae, deren Tochter
Dirk Lange als Omar Gaffney, Anwalt der Familie Dowd
Denis Petković als Dr. William R. Chumley, Psychiater
Anne Cathrin Buhtz als Betty Chumley, seine Frau / Mrs. Ethel Chauvenet
Julia Berke als Ruth Kelly, Oberschwester in Chumleys Sanatorium
Thomas Braungardt als Marvin Wilson, Angestellter des Sanatoriums
Julius Forster als Dr. Lyman Sanderson, Psychiater
Christoph Müller als E. J. Lofgreen, Taxi-Chauffeur
Team
Regie: Enrico Lübbe
Bühne: Etienne Pluss
Kostüme: Bianca Deigner
Dramaturgie: Torsten Buß
Licht: Ralf Riechert
Audiodeskription: Maila Giesder-Pempelforth, Matthias Huber, Renate Lehmann, Beatrix Hermens
Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla
eigentlich Tragödien. Es bleibt die traurige Erkenntnis: Wer höflich ist, ist verrückt. Intendant und Regisseur Enrico Lübbe gelingt mit seinem Chefdramaturgen Torsten Buß und
dem Bühnenbildner Etienne Pluss sowie der Kostümdesignerin Bianca Deigner ein großartiger
Abend.“