Schweigt Stille / Sober up!
Santiago Blaum (Berlin) / Artists in Residence
Johann Sebastian Bach komponierte im Jahr 1734 die Kantate „Schweiget stille, plaudert nicht“ für das Ensemble der Zimmermannschen Kaffeehäuser in Leipzig.
Der argentinische Komponist und Theatermacher Santiago Blaum befragt die Entstehungsgeschichte des als Kaffeekantate bekannten Werks hinsichtlich ihrer politischen Implikationen. Während die Kaffeekantate als eine der wenigen weltlichen Kompositionen Bachs dem aufstrebenden Bürgertum in Leipzig Anerkennung zollt, beruht der durchschlagende Erfolg des Kaffees auf den globalen Prozessen der bürgerlichen Institutionalisierung, zu denen die Etablierung eines transatlantischen Sklavenhandels und einer auf Plantagen und Extraktionskolonien basierenden Wirtschaft gehört.
In der Performance werden zwei unterschiedliche Konzepte von Komposition und Klangwahrnehmung einander gegenübergestellt: eines, das in der europäischen klassischen Tradition vorherrscht, und eines, das in der lateinamerikanischen Musik eine zentrale Rolle spielt und bei dem die rhythmische Entwicklung, die Wiederholung und die ständige Variation der Klangfarben das strukturierende Prinzip sind.
Santiago Blaum wurde in Buenos Aires geboren und studierte dort Literatur, Klavier und Komposition, Operngesang, Theaterimprovisation. Seit 2004 arbeitet er als Musikalischer Leiter und Komponist in Berlin mit verschiedenen Gruppen und war häufig mit der Gruppe She She Pop in der Residenz zu Gast. Seit 2010 leitete er als Regisseur und Komponist mehrere freie Musiktheater-Produktionen.
www.santiagoblaum.com
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Der argentinische Komponist und Theatermacher Santiago Blaum befragt die Entstehungsgeschichte des als Kaffeekantate bekannten Werks hinsichtlich ihrer politischen Implikationen. Während die Kaffeekantate als eine der wenigen weltlichen Kompositionen Bachs dem aufstrebenden Bürgertum in Leipzig Anerkennung zollt, beruht der durchschlagende Erfolg des Kaffees auf den globalen Prozessen der bürgerlichen Institutionalisierung, zu denen die Etablierung eines transatlantischen Sklavenhandels und einer auf Plantagen und Extraktionskolonien basierenden Wirtschaft gehört.
In der Performance werden zwei unterschiedliche Konzepte von Komposition und Klangwahrnehmung einander gegenübergestellt: eines, das in der europäischen klassischen Tradition vorherrscht, und eines, das in der lateinamerikanischen Musik eine zentrale Rolle spielt und bei dem die rhythmische Entwicklung, die Wiederholung und die ständige Variation der Klangfarben das strukturierende Prinzip sind.
Santiago Blaum wurde in Buenos Aires geboren und studierte dort Literatur, Klavier und Komposition, Operngesang, Theaterimprovisation. Seit 2004 arbeitet er als Musikalischer Leiter und Komponist in Berlin mit verschiedenen Gruppen und war häufig mit der Gruppe She She Pop in der Residenz zu Gast. Seit 2010 leitete er als Regisseur und Komponist mehrere freie Musiktheater-Produktionen.
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Premiere am 25. November 2023
Residenz in der Spinnerei
Residenz in der Spinnerei
Team
Inszenierung, Musik, Konzept: Santiago Blaum
Von und mit: ernanda Farah, Zaki Hagins, Eva Löbau
Cello: Eurico Ferreira Mathias
Bühne: Jan Brokof
Lichtdesign, Video: Catalina Fernández
Kostüme: Arturo Lugo
Dramaturgie: Tamara Saphir
Dramaturgische Beratung: José Fernando Peixoto de Azevedo
Recherche: David Magnus
Outside Eye: Tatiana Saphir
Video-Beratung: Benjamin Krieg
Assistenz: Sigourney Pilz
Produktion: Jill Emerson & Till Rothmund