Die Ermüdeten oder Das Etwas, das wir sind (UA)

Sie sind Nichtraucher, sie trinken Bio-Bier und sie bauen ihr Gemüse selbst an. Sie sind Paare, Singles oder Eltern. Sie sind in der Mitte ihres Lebens angekommen. Gebrandmarkt als Generation Golf, als Null-Bock-Generation, sind sie die Kindeskinder der Nachkriegskinder, die Kinder der Hippies und der verspießten Kleinbürger. Sie feilen an ihren Karrieren oder an ihren Investmentfonds. Sie pflegen ihre bürgerlichen linksliberalen Weltanschauungen und ihre Selbstfindungstrips. Sie leben bodenständig und funktionstüchtig. Oder auch prekär und trotzdem traumlos.
Und jetzt treffen sie sich endlich mal wieder, auf einer Party, mit ausnahmsweise auch mal alkoholischen Getränken, auf einer Dachterrasse hoch über der Stadt. Die Kinder sind im Bett, das Kindermädchen instruiert und doch will der geplante ausgelassene Abend irgendwie nicht so recht gelingen. Zunächst noch in Smalltalks um ein anregendes Gespräch sich bemühend, werden doch schnell alle Hüllen fallen gelassen. Und es wird ganz böse.
Bernhard Studlar scheut den Abgrund nicht, der sich zwischen diesen Freunden und Bekannten auftut. Ohne doppelten Boden schauen wir ihnen dabei zu, wie sie auch noch die letzten Grenzen des guten Anstands fallen lassen. Und was bleibt, ist ein schütteres Lebensgefühl: Für immer jung, schon steinalt. Prost! Und am Ende noch ein Erinnerungsfoto. Es gibt zwar nichts zu feiern, trotzdem schön, dass ihr alle da seid.
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Pressestimmen

Kultura-extra
„Eine bemerkenswerte Inszenierung und Schauspielleistung, die Appetit auf mehr machen. Bewertung 5 von 5 Punkten = „nicht zu toppen“
Leipziger Internet Zeitung
„Famose Ensembleleistung.“
LVZ
„Sehr komisch und zugleich ergreifend.“
mephisto 97.6
„Sehr absurd, ekstatisch; ein irres, bizarres Puppenspiel. […] Auf den Punkt inszeniert.“
Mitteldeutsche Zeitung
„Man taucht in eine surreale Worttraumwelt ab.“
Theater heute
„Regisseurin Claudia Bauer hat den Abgrund des erschöpften Selbst an seiner urmodernen Wurzel gepackt: die beklagenswerte, dabei aber nicht unkomische Zerissenheit der angeblich selbstmächtigen Subjekte. [...] Das unheimliche Zusammentreffen von maskenhaftem Frohsinn, stereotypen Bewegungsroutinen und Bernhard Studlars hochintensiv darübergelegten Gesellschafts-Sprechblasen sorgen für ein schauriges Geisterbahnfeeling im Jetzt.“
Uraufführung am 25. September 2015

Spieldauer

ca. 1:40, keine Pause

Team

Bühne & Kostüme: Andreas Auerbach
Musik: Jonas Schmid
Video: Gabriel Arnold
Dramaturgie: Matthias Huber
Theaterpädagogische Betreuung: Babette Büchele

Trailer