Das Gespenst von Canterville

nach der Märchenerzählung von Oscar Wilde
für die Bühne bearbeitet von Markus Bothe
Kind zu sein ist oft nicht einfach, vor allem nicht, wenn man umziehen muss. Genau das denken sich Virginia und ihre beiden Brüder Idaho und Washington. Aus der großen Stadt sind sie nach dem Tod der Mutter zusammen mit ihrem Vater in eine schottische Grafschaft gezogen, um ein altes Schloss zu beziehen und dabei ein neues Leben zu beginnen. Dass ein altes Gespenst, das auf den Namen Sir Simon hört, beim Kauf inklusive war, ist kein Trost. Alles ist fremd und traurig. Selbst das Wetter ist bescheiden britisch-regnerisch, in vielen Ecken ist das Schloss unheimlich und zum Frühstück werden Tee, fettige Würstchen und Haferschleim statt Cornflakes serviert. Warum mussten wir nur umziehen? Man hat es wirklich nicht leicht!

In der ersten Nacht taucht pünktlich um Mitternacht das Schlossgespenst Sir Simon auf. Seit über 400 Jahren spukt und trauert er auf Canterville um seine geliebte Frau Lady Eleanore, die in einer schaurigen Nacht unter nie ganz geklärten Umständen ums Leben kam. Seit über 400 Jahren kann Sir Simon deshalb nicht mehr schlafen, niemand traut sich mehr so recht in seine Nähe oder ist vor ihm gar zu Tode erschreckt. Oft gefangen in eigenen Ketten und in Einsamkeit, freut er sich nun umso mehr über neue Mitbewohner. Vor deren Ankunft hat er extra für sie seine Ketten geölt und den Blutfleck in der Lobby aufgefrischt. Doch was Sir Simon auch an Spuk präsentiert, es gelingt ihm nicht, diese Familie zu erschrecken. Im Gegenteil: Sie beschweren sich wegen nächtlicher Ruhestörung und stellen gemeine Fallen auf. Und überhaupt halten diese modernen Menschen Sir Simon für einen Aberglauben. Man lebt im Hier und Jetzt. Wen interessieren jahrhundertealte Gespenstergeschichten und die Toten der Vergangenheit? Das ist ignorant, Gespenster-Mobbing und Ghosting von der ganz fiesen Sorte, denkt sich Simon. Gespenst zu sein ist oft nicht einfach!
Da erwachen in Virginia Interesse für die Geschichte des alten Sir Simon und Mitleid für ihn. Nach dem Tod ihrer Mutter kennt sie das Gefühl von Einsamkeit und Trauer gut. Virginia und Sir Simon freunden sich an und kommen einem dunklen Geheimnis der Vergangenheit allmählich auf die Schliche. Kann man noch einmal mit Verstorbenen in Kontakt treten oder sogar die Geschichte nachträglich verändern?

Oscar Wildes Märchenerzählung „Das Gespenst von Canterville“ über das verhinderte Gespenst und die furchtlose Moderne erfreut sich seit 1887 größter Beliebtheit. Markus Bothe ist Spezialist für die Adaption großer literarischer Stoffe für das Kinder- und Jugendtheater. 2010 wurde er mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ ausgezeichnet. Seine Inszenierung „Medea“ ist seit 2020 im Repertoire des Schauspiel Leipzig.
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Pressestimmen

LVZ
„Familie Otis setzt in ihrem Normalo-Habitus einen effektvollen Kontrast zum ansonsten – wie das für die Familienstücke am Schauspiel Tradition besitzt – ziemlich opulenten Setting. [...] Müller als schreckhaftes Gespenst, das an seinem vergeblichen Spuk verzweifelt und vor den Streichen der Jungs erschrickt, und Krügel als immer resoluter auftretende Haushälterin bilden ein großartiges, ein wunderbar schrulliges Duo.“
Mephisto 97.6
„Das Stück zeigt, wie schön es sein kann, sich an Vergangenes zu erinnern und in Nostalgie zu schwelgen – oder etwas Neues zu entdecken. [...] Das Publikum wird in die Erzählung hineingezogen und kann sich fallen lassen. Dadurch entsteht eine einzigartige, mitreißende Stimmung.“
Premiere am 26. November 2023
Große Bühne

Nächste Termine

https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
So, 01.12. 15:00 — 16:40
Familienstück, mit Audiodeskription
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Mo, 02.12. 09:00 — 10:40
Familienstück
Große Bühne
https://www.schauspiel-leipzig.de Schauspiel Leipzig Bosestraße 1, 04109 Leipzig
Do, 26.12. 15:00 — 16:40
Familienstück
Große Bühne

Spieldauer

ca. 1:40, keine Pause

Besetzung

Christoph Müller als Sir Simon von Canterville, das Gespenst
Paula Winteler als Virginia Otis
Denis Petković als Mr Hiram B. Otis, ihr Vater
Bruno Akkan als Washington Otis / Eleanors Bruder
Sasha Hayes als ldaho Otis / Eleanors Bruder
Tilo Krügel als Ms Umney, Haushälterin des Schloss Canterville
Fritz Manhenke als Cecil, der junge Herzog von Cheshire
Sonja Isemer als Lady Eleanor von Canterville
Annett Sawallisch als Mrs Lucretia Otis

Live-Musik

Fabian Hentschel, Richard Holzapfel, Frank Kaiser

Team

Musikalischer Leiter: Biber Gullatz
Dramaturgie: Benjamin Große
Licht: Jörn Langkabel
Video: Kai Schadeberg
Ton: Anko Ahlert, Matteo Apitz, Udo Schulze, Heribert Weitz
Inspizienz: Jens Glanze
Soufflage: Ditte Trischan
Bühnenbildassistenz: Arabella Marsh-Hilfiker
Kostümassistenz: Carolin Schmelz
Maske: Kerstin Wirrmann, Kathrin Heine, Donka Holeček, Cordula Kreuter, Julia Markow, Barbara Zepnick
Requisite: Friederike Koenitz
Bühnenmeister: Julius Besen
Regie- und Dramaturgiehospitanz: Fy Notahiana Harinofy Ramaroson
Bühnenbildhospitanz: Frida Marieke
Kostümhospitanz: Laura Jesiorski
Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla

Trailer

Gefördert durch die Sparkasse Leipzig