Antonius und Kleopatra
Eine Shakespeare-Installation im Kolonialstil
Intimität und Imperium: Die ägyptische Königin Kleopatra und der römische General Marcus Antonius sind im Liebeswahn miteinander verbunden und innerlich zerrissen von Machtgier und Hedonismus. Leidenschaften sind ihre Stärke und ihr Untergang. Der dramatische Freitod beider Beteiligten beendet nicht nur eine Affäre, sondern besiegelt auch die Entscheidung über die Weltherrschaft.
Kleopatra und Antonius sind einander ebenbürtig in ihrer bedingungslosen Hingabe sowohl füreinander als auch für ihre machtpolitischen Ziele. Doch mit Ägypten und Rom stehen sich zudem zwei unterschiedliche Zeitrechnungen gegenüber. Sinnlich berückende Poesie trifft auf geschäftskalte Heuchelei. Und es offenbaren sich in dem Aufeinandertreffen nicht wenige exotistische Fremdzuschreibungen. In der direkten Auseinandersetzung bieten Kleopatra und Antonius großes Kino, aber sie bleiben nicht aufrichtig miteinander. Am Ende werden Verführungskunst und Hormonsteuerung als schlechte politische Ratgeber gebrandmarkt. Und die Alternative West oder Ost soll aufgelöst werden: Octavian, der spätere Kaiser Augustus, macht sich daran, beides durchzuverwalten.
Am Beginn der Neuzeit, als England gerade dabei war, das Erbe Roms anzutreten, schrieb William Shakespeare eine private Tragödie über die berüchtigten Liebenden und gleichzeitig eine die gesamte damals bekannte Welt umfassende Historie.
Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer sind beide seit der Spielzeit 2020 / 21 Ensemblemitglieder am Schauspiel Leipzig. Regisseurin Claudia Bauer wurde vierfach eingeladen zum Berliner Theatertreffen und inszenierte am Schauspiel Leipzig zuletzt „Die Rättin“ nach Günter Grass und „Meister und Margarita“ nach Michail Bulgakow.
Kleopatra und Antonius sind einander ebenbürtig in ihrer bedingungslosen Hingabe sowohl füreinander als auch für ihre machtpolitischen Ziele. Doch mit Ägypten und Rom stehen sich zudem zwei unterschiedliche Zeitrechnungen gegenüber. Sinnlich berückende Poesie trifft auf geschäftskalte Heuchelei. Und es offenbaren sich in dem Aufeinandertreffen nicht wenige exotistische Fremdzuschreibungen. In der direkten Auseinandersetzung bieten Kleopatra und Antonius großes Kino, aber sie bleiben nicht aufrichtig miteinander. Am Ende werden Verführungskunst und Hormonsteuerung als schlechte politische Ratgeber gebrandmarkt. Und die Alternative West oder Ost soll aufgelöst werden: Octavian, der spätere Kaiser Augustus, macht sich daran, beides durchzuverwalten.
Am Beginn der Neuzeit, als England gerade dabei war, das Erbe Roms anzutreten, schrieb William Shakespeare eine private Tragödie über die berüchtigten Liebenden und gleichzeitig eine die gesamte damals bekannte Welt umfassende Historie.
Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer sind beide seit der Spielzeit 2020 / 21 Ensemblemitglieder am Schauspiel Leipzig. Regisseurin Claudia Bauer wurde vierfach eingeladen zum Berliner Theatertreffen und inszenierte am Schauspiel Leipzig zuletzt „Die Rättin“ nach Günter Grass und „Meister und Margarita“ nach Michail Bulgakow.
Zusatzhinweise auf sensible Inhalte zu „Antonius und Kleopatra“ finden Sie hier.
mehr anzeigen
luhze
„Leipzig kann mit den Berliner Theatern mithalten, indem es das tut, was die Kunst soll und kann: unsere Gegenwart spielerisch reflektieren!“
MDR Kultur
„90 Minuten Hochdruck-Theater“
Mephisto 97.6
„Tolle schauspielerische Leistung. [...] Sehenswert!“
nd
„Antonius und Kleopatra. Eine Shakespeare-Installation im Kolonialstil, die die zwei Spieler*innen und Regisseurin Claudia Bauer gemeinsam entwickelten, arbeitet kritisch mit kultureller Aneignung und Exotismus.“
Theater heute
„Shakespeares und Claudia Bauers Sympathie gehört ungeteilt dem untergehenden Liebespaar, das am Ende sogar noch crossgender die Rollen tauscht.“
Das Kulturblog
„Die von Frank Günther übersetzten Verse Shakespeares werden mit viel Slapstick und Kunstblut, ein paar Farbklecksereien und mancher Live-Video-Aktion begleitet, die im Stil von Frank Castorf/Bert Neumann von Fabian Polinskis Kamera aus der Kolonialstil-Villa (Bühne wie üblich bei Claudia Bauer: Andreas Auerbach) eingefangen werden.“
FAZ
„[...] Isermeyer [schickt] seinen Antonius durch die Hölle und uns im Publikum ins Paradies, denn mehr Intensität ist schwer vorstellbar. Schergaut steht ihm darin gar nicht nach, nur ist ihr Part der weniger dankbare: Octavian ist bei Shakespeare ein kühler Taktiker und sonst nichts, und das bleibt er trotz burlesker Erscheinung auch in Leipzig, Kleopatra wiederum wird hier so gegen den Shakespeare-Strich gebürstet, dass sie zum Zerrbild wird. Allerdings ein amüsantes Zerrbild, eine Karikatur, wie überhaupt plötzlich die Grenze der Tragödie zur Komödie fließend scheint.“
Kultura-Extra
„Macht als erotisierende Komponente wird hier ebenso karikiert, wie der bewusste Einsatz des Körpers. Die Inszenierung spiegelt da auch das Spiel um Macht und Gender.“
LVZ
„In der Datsche streiten, lieben, raufen, saufen, vögeln Teresa Schergaut als Kleopatra (später auch mal als Octavius Cäsar) und Patrick Isermeyer als Antonius (später auch mal als Kleopatra). Beide tragen Fummel mit trashigem Antike-Touch (Bühne, Kostüme: Andreas Auerbach) und darstellerisch ziemlich dick auf.“
nachtkritik
„Claudia Bauer [...] und die beiden herausragenden Spieler Teresa Schergaut und Patrick Isermeyer haben gemeinsam einen Perspektivwechsel entwickelt, der zeitenübergreifende, repetierbare Machtkonstellationen in den individuellen, ja intimen Konstellationen konkreter Akteure spiegelt. [...] Eine gelungene Parabel auf die konkrete Machtausübung, in der Täter zugleich Opfer sind.“
Theater der Zeit
„Bauers 100-Minuten-Fassung konzentriert sich auf den Doppelselbstmord der letzten beiden Shakespeare-Akte, und hier wird es zwischen den beiden Spieler:innen samt Geschlechtertausch und Kunstblutorgie richtig hitzig.“
Premiere am 15. April 2023
Spieldauer
ca. 1:40 Stunden, keine PauseIn dieser Inszenierung wird Stroboskoplicht verwendet.
Team
Regie: Claudia Bauer
Bühne und Kostüme: Andreas Auerbach
Musik: Alexander Dorn
Dramaturgie: Matthias Döpke
Dramaturgische Mitarbeit: Shalyn Hempowicz
Licht: Veit-Rüdiger Griess
Video: Kai Schadeberg
Ton: Leon Grund, Ralf Ludwig
Theaterpädagogische Betreuung: Amelie Gohla
Erweitertes Team
Inspizienz: Ulrich Hänsch
Soufflage: Ditte Trischan
Regieassistenz: Emily Huber
Bühnenbildassistenz: Rayén Zapata-Gundermann
Kostümassistenz: Sabine Born
Maske: Norbert Ballhaus
Requisite: Thomas Weinhold
Bühnenmeister: Mattheo Fehse
Bühnenbildhospitanz: Maja Franke
Kostümhospitanz: Clara Kirsch