Die Zeit, die uns bleibt. Zur Politik des Theaters bei Toshiki Okada

Eine Gesprächsveranstaltung mit dem Dramatiker und Regisseur Toshiki Okada, der Japanologin Prof. Dr. Steffi Richter und Prof. Dr. Günther Heeg, Direktor des Centre of Competence for Theatre (CCT)
Tradition und Gegenwart, Geschichte und Wiederholung, Dinge und Menschen, Privates und Gesellschaft und über, zwischen und mittendrin vor Allem stets immer zweierlei – die Zeit und die Liebe:

Toshiki Oakada, Dramatiker, Regisseur und Leiter der Companie „chelfitsch“, ist einer der bedeutendsten Regisseure des japanischen Gegenwartstheaters und etabliert in renommierten Arbeiten wie „Eraser Mountain“ (2019), „The Vacuum Cleaner“ (2019), „Pratthana – A Portrait of Passion“ (2018), „Super Premium Soft Double Vanilla Rich“ (2014), „Ground & Floor“ (2013) und brandaktuell „Doughnuts“ (Premiere am 21.01.22 am Thalia Theater in Hamburg) einen ganz eigenen sprachlichen und choreographischen Stil und Modus, um sich noch den größten Themen des Lebens und Liebens anzunähern.

Am 26. Januar trifft Okada auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig auf die Japanologin Prof. Dr. Steffi Richter und auf den Direktor des Centre of Competence for Theatre (CCT) Prof. Dr. Günther Heeg, um über Inhalte, Formen, Methoden und Ideen eines zeitgenössischen, politischen Theaters zu sprechen und um in Hinblick auf globale Rezessionen, neoliberale Arbeits- und Lebensmodelle und unterkühlte Entwürfe eines ent-solidarisierten Zusammenlebens gemeinsam darüber zu diskutieren, wie es mit der Zeit, die uns (noch?) bleibt, eigentlich bestellt ist …

Live im Stream auf dem YouTube-Kanal des Schauspiel Leipzig.

Der Gesprächsabend findet in englischer Sprache statt. Während der Veranstaltung besteht die Möglichkeit via der Chat-Funktion Fragen an Toshiki Okada, Steffi Richter, Günther Heeg zu stellen, die im Anschluss an die circa 90-minütige Gesprächsrunde beantwortet werden.



Toshiki Okada ist derzeit Bertolt Brecht Gastprofessor der Stadt Leipzig am Centre of Competence for Theatre und dem Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig. Er ist einer der bedeutendsten Regisseure des japanischen Gegenwartstheaters. Seit 1997 leitet Okada die japanische Theatergruppe chelfitsch in Tokio, mit der er bereits in verschiedenen asiatischen, europäischen und US-amerikanischen Städten aufgetreten ist und die für ihre Arbeit diverse Auszeichnungen erhalten hat. In den Jahren 2015 bis 2020 inszenierte Okada regelmäßig an den Münchner Kammerspielen. Für sein letztes Stück „The Vacuum Cleaner“ wurde er zum Berliner Theatertreffen 2020 eingeladen. Der 48-jährige hatte unter anderem schon Lehraufträge in Trier und Berlin bevor er sich in diesem Winter gemeinsam mit Studierenden der Leipziger Theaterwissenschaft mit dem Thema „Imagination“ auseinandergesetzt hat.

Steffi Richter lehrt und forscht seit fast einem Vierteljahrhundert als Japanologin an der Universität Leipzig. Als studierte Philosophin (Lomonossov-Universität Moskau) interessierte sie sich zunächst – und immer wieder – für ideengeschichtliche Probleme im neuzeitlich-modernen Japan. Weitere Forschungsfelder sind: Intellektuelle und Kritik in modernen Gesellschaften (wie Japan), Konsum und Identitäten, Geschichtsrevisionismus in Ostasien, seit März 2011: Atomkraft/-kultur und Protestbewegungen im gegenwärtigen Japan und darüber hinaus.

Günther Heeg ist Direktor des Centre of Competence for Theatre (CCT) und Prof. em. für Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig. Seine aktuellen Forschungen gelten der Idee eines transkulturellen Theaters, Konzepten der Wiederholung und Aneignung von Geschichte, dem Entwurf von Theater als kultureller Praxis „von allen für alle“, Bertolt Brecht und der Geschichte und Gegenwart des Musiktheaters.
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